Die Stadtverwaltung hat die Absicht bekundet, nun doch auf die seit langem geäußerte Forderung nach einem besseren Einzelhandelsangebot im Südbezirk näher einzugehen, was sie bisher stets mit Hinweis auf das städtebauliche Entwicklungskonzept skeptisch gesehen hatte. Insbesondere war ein Drogeriemarkt und ein zeitgemäßer Supermarkt als Vollsortimenter gewünscht worden. In einer Mitteilungsvorlage zur Sitzung der Bezirksvertretung Süd am 16. März heißt es nun, Versorgungsangebote, die für den gesamten Südbezirk wichtig seien, sollten vorrangig im Stadtteilzentrum im Bereich Bismarckstraße und Johann-Vaillant-Platz angesiedelt werden, weil für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Südbezirks gut erreichbar. Verschiedene Entwicklungen der jüngsten Zeit hätten gezeigt, dass das Interesse der Betreiber an standortgerechten Lösungen steige. Zitat: Ein vielfältiges Einzelhandelsangebot in diesem Bereich schafft durch die Magnetwirkung und Kundenfrequenz die Voraussetzungen für ein lebendiges Zentrum. Die Ansiedlung von Einzelhandel könne wegen der erzielbaren Grundstückswerte für die Eigentümer attraktiv sein, auch wenn Umstrukturierungen erforderlich würden. Zugleich will die Verwaltung mit Betreibern und Entwicklern im Einzelhandelsbereich sprechen, um diese auf die Ansiedlungsmöglichkeit im Stadtteilzentrum Süd aufmerksam zu machen. Dessen Vorrangstellung im Südbezirk werde auch durch den Landesentwicklungsplan (LEP) und den Einzelhandelserlass NRW bestätigt.
Die Verwaltung geht davon aus, dass die Suche nach einem weiteren Einzelhandelsstandort im Bereich Bismarckstraße und Johann-Vaillant-Platz ungefähr ein Jahr in Anspruch nehmen wird: Dann kann beurteilt werden, ob eine Ansiedlung im Stadtteilzentrum Süd möglich ist. Für den Fall, dass dies nicht möglich erscheint, erlaubt der Einzelhandelserlass NRW vom 30. Dezember 2021 unter bestimmten Bedingungen auch eine Ansiedlung von zusätzlichem Einzelhandel außerhalb des Stadtteilzentrums, sofern dieses dadurch nicht gefährdet wird. Das weitere Vorgehen müsse dann allerdings mit der Bezirksregierung abgestimmt werden, so die Verwaltung.