Remscheid bringts ist ein Projekt überschrieben, das die Zahl der Kleintransporter von UPS, DHL, Hermes und anderen Logistikern auf Remscheids Straßen deutlich reduzieren und dem örtlichen Einzelhandel alte Kunden zurückbringen könnte, die ins Internet abgewandert sind. In einer Beschlussvorlage zur Ratssitzung am 28. April wird die Idee, die das Land in der Anlaufphase (1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023) mit 30.000 Euro fördert (bereits gezahlt), wird das Vorhaben so beschrieben: Der herkömmliche Lieferverkehr werde auf klimafreundliche Alternativen (Elektromobilität) verlagert, um Treibhausgasemissionen auf den Straßen zu verringern. Und das soll auf zwei Wegen gelingen, sofern sich an dem Projekt möglichst viele Remscheider Einzelhändler beteiligen:
Die Warenanlieferung beim Händler: Derzeit müssen die Mitarbeiter:innen im Einzelhandel über den Tag verteilt viel Zeit dafür aufbringen, die von den einzelnen Logistikunternehmen angelieferten Waren anzunehmen. Mit Remscheid bringts könnte sich das bei den Händlern auf eine Lieferung am Tag reduzieren, wenn die Paketdienste ihre Lieferungen künftig in der Annahmestelle des neuen Remscheid bringts-Service abliefern und die Einzelhändler von dort dann gebündelt beliefert werden.
Die Warenanlieferung beim den Kunden: Bürgerinnen und Bürger bestellen im Internet oder per Telefon ihre Waren im lokalen Einzelhandel. Auch direkt vor Ort kann natürlich gekauft und eine Lieferung am Abend mit Remscheid bringts vereinbart werden (shoppen statt schleppen). Dafür erhält der Betreiber von Remscheid bringts die Lieferadressen der Kunden per E-Mail von den Einzelhändlern . Die Waren werden bei den Einzelhändlern abgeholt und zunächst an einem zentralen Standort, dem Remscheid bringts-Büro, gesammelt. Das geschieht im Projektgebiet (Einzugsbereich der Alleestraße und der Hindenburgstraße) mittels eines klimafreundlichen Elektro-Lastenfahrrad. In den Nachmittags- und Abendstunden werden die eingesammelten Waren dann in einem Elektro-Kleintransporter zu den Kunden gebracht. Und damit das Ganze möglichst klimafreundlich und lokal emissionsfrei abläuft, erstellt der Betreiber von Remscheid bringts die optimale Route für die Auslieferung der bestellten Waren per Software.
Der Landeszuschuss für die erforderliche Anschubfinanzierung des Projektes im ersten Jahr in Höhe von 30.000 ist für die für die Dienstleistung des Betreibers, die Mete für das Remscheid bringts-Büro und für Werbung bestimmt. In konsequenter Weiterentwicklung eines nachhaltigen Gesamtkonzeptes für die City-Logistik in Remscheid wäre der Aufbau größerer innerstädtischer Logistikstrukturen unter Einbindung der verschiedenen Lieferdienste, der Etablierung eines zentralen und verkehrsgünstig gelegenen Remscheider Anlieferungsdepots sowie die Einbindung von Remscheider Speditionen denkbar, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung.