Pressemitteilung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Regionalverband Bergisches Land
Das Bergische Land ist für den Einsatz von
Fahrzeugen prädestiniert, die beim Bergabfahren die gespeicherte Höhenenergie
nutzen können und sie nicht durch Bremsen direkt in Wärme umwandeln müssen. Die
Bremsenergie kann trotz moderner Studien mit Speichertechnologien wie
Wasserstoff oder schnell ladbaren Batterien etc. noch nicht wirtschaftlich
genutzt werden. Aber durch direkte Rückspeisung von Elektrizität ins Netz ist
das technisch und wirtschaftlich praktikabel. Der O-Bus, der heute schon
regenerativ bremst, indem er die Fahrmotoren als Generatoren schaltet und den
Strom ins Netz zurückspeist, ist eine vorhandene Ressource, die einfach
ausgebaut werden kann.
Im Arbeitsbereich des VCD Regionalverbandes Bergisches Land befindet sich mit dem Solinger Netz eines der drei letzten noch verbliebenen O-Bus Netze der Bundesrepublik. Im Rahmen der aktuellen Debatte um Energieeffizienz lag es nahe, die beim regenerativen Bremsen einzusparende Energie beim O-Bus zu ermitteln und den Energieverbrauch und die Wirtschaftlichkeit von O-Bus und Dieselbus zu vergleichen. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Regionalverband Bergisches Land hat eine Studie für den Einsatz von O-Bussen im Bergischen Land in Auftrag gegeben. Der Einsatz von Oberleitungsbussen auf den Gefälle- und Steigungsstrecken in Solingen wurde unter Berücksichtigung der Netzstruktur, der ökologischen und ökonomischen Aspekte im Rahmen von zwei Bachelor Arbeiten an den Universitäten Wuppertal und Aachen analysiert. Herausgekommen ist eine wissenschaftliche Bewertung, die die Frage beantwortet, wie weit der Einsatz dieser Busse die E-Mobilität im ÖPNV fördert und so zu einer schadstoffarmen Personenbeförderung beiträgt. Energieeinsparungen bis zu 30 % sind möglich. Die Studie gibt Antwort darauf, welche wirtschaftlichen und infrastrukturellen Auswirkungen dies hätte. Das größte Einsparungspotenzial erreicht der O-Bus dann, wenn er mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben wird. Allein die einmaligen Investitionskosten für die Errichtung der Infrastruktur wären beim Einsatz von O-Bussen höher. Wenn die Busse einmal fahren, gibt es gleich mehrere Vorteile für Nutzer und Betreiber:
- Erheblich geringere Energiekosten
- Weniger Lärmbelastung
- Keine Abgasemission durch das Fahrzeug
- Geringere Instandhaltungskosten als beim Diesel-Bus
- Höhere Nutzungsdauer als beim Diesel-Bus
- Höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung. (Helmut Ruppert)