
Der Remscheider Arbeitskreis
Radfahren, dem auch Vertreter von ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) und
VCD (Verkehrsclub Deutschland) angehören, möchte auswärtige Radfahrer, die die
Trasse des Werkzeugs befahren, in die Fußgängerzone der Alleestraße locken, um
diese zu beleben und den Einzelhändlern zu zusätzlichen Einnahmen zu verhelfen.
Und die Stadtverwaltung sah das positiv und schlug deshalb gestern den
Mitgliedern der Bezirksvertretung Salt-Remscheid vor, die Fußgängerzone für
den Radverkehr freizugeben. Klar, dass Helmut Ruppert vom Verkehrsclubs
Deutschland (VCD), Regionalverband Bergisches Land, den Vorschlag
begrüßte; schließlich kam die Initiative ja von ihm selbst. Doch so schnell
waren die BV-Mitglieder nicht zu überzeugen.
Bezirksbürgermeister Otto Mähler,
pensionierter Polizist, räumte zwar ein, in dieser Frage schlügen zwei Seelen
in seiner Brust. Letztlich schloss er sich aber Beatrice Schlieper von den
Grünen an und Hans Lothar Schiffer (GFDP) an, die für ihre Ratskolleginnen und kollegen
Beratungsbedarf angemeldet hatten. Mähler: Das erscheint mir noch nicht durchdacht
genug; das sollte die Verwaltung noch einmal prüfen! Auch die Frage, ob sich nicht
ein Radweg auf Nachbarstraßen der Alleestraße einlegen ließe. Das aber, so
Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes, werde der Intention des
Arbeitskreises nicht gerecht. Ähnlich äußerte sich auch Ralf Wieber vom Marketingrat
Innenstadt. Einerseits müsse man dem Sicherheitsbedürfnis der Bürger gerecht
werden, andererseits sei der Plan für die Einzelhändler aber auch
vielversprechend. Gegenwärtig sagten die Geschäftsleute an der Allee aber nur
ein klares Jein zum Fahrradverkehr in der Fußgängerzone. Mehr wisse man erst,
wenn man ihn zwei, drei Monate getestet habe.
Das schlug auch Alexander Ernst
(W.i.R.) vor, doch eine klare Mehrheit von elf Ja- und drei Nein-Stimmen bei
einer Enthaltung war für den Prüfauftrag an die Verwaltung. Beatrice Schlieper
hatte zuvor auf die geplante Umgestaltung der Unteren Alleestraße verwiesen.
Den Fahrradverkehr dürfe man nicht vorschnell neu regeln, losgelöst von dem
Gesamtprojekt. Und Rosemarie Stippekohl meinte, erst wolle sie wissen, wie
andere Städte das in ihren Fußgängerzonen geregelt hätten: Der Plan muss Hand
und Fuß haben; wir müssen schließlich allen gerecht werden! Dass Helmut
Ruppert dies aufgriff und auf Fahrradverkehr in Fußgängerzonen der beiden
Nachbarstädte Solingen und Wuppertal hinwies, änderte die Meinung der BV-Mehrheit
nicht mehr. Hans Lothar Schiffer: Wir brauchen zunächst eine vernünftige
Entscheidungsgrundlage!