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Plädoyer für das Berufskolleg Technik als Standortfaktor

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Holger Schödder.Die Sitzung des städtischen Schulausschusses in der Aula des Berufskollegs Technik an der Neuenkamper Straße nutzte dessen Leiter, Oberstudiendirektor Holger Schödder (Foto), am Mittwoch zu einem Appell an die Kommunalpolitiker, das vielfältige schulische Angebot des Berufskollegs aufrechtzuerhalten. Es gäbe da gewisse Begehrlichkeiten in Wuppertal und Düsseldorf, Berufsschulangebot e an sich zu ziehen. Doch das Berufskolleg Technik sei auch ein wichtiger Standortfaktor. Denn: „Facharbeiter braucht nicht nur das Land, sondern auch die Industrie in Remscheid!“ Als Beispiel nannte Schödder die (Abend-)Fachschule für Technik. In acht Semestern und 1.800 Unterrichtsstünden („600 mehr als beim Handwerksmeister“) führe sie zum staatlich geprüften Techniker und zugleich zur Fachhochschulreife. Und die Berufsschule, noch immer der größte Zweig im Berufskolleg Technik, sei der Partner von 250 Ausbildungsbetrieben in Wuppertal, Solingen und Remscheid mit den vier Ausbildungszweigen Metall, Elektro, Informationstechnik und Handwerk.

Insgesamt besuchen derzeit 1.600 Schülerinnen (fünf Prozent) und Schüler (95 Prozent) das Berufskolleg Technik. Unterrichtet werden sie von 55 Lehrerinnen und Lehrern mit Praxiserfahrung in 40 Klassenräumen sowie 30 Labor- und Werkstatträumen. Hinzu kommen zwölf spezielle Computerräume mit 280 PCs. Schüler, die ihre eigenen Laptops mitbringen, können kostenlos das WLAN der Schule nutzen.

Dass in den Berufsfachschulen auch der Hauptschulabschluss Klasse 9 und Klasse 10 (Fachoberschulreife) angeboten wird, sei nicht zu unterschätzen, meinte Holger Schödder. Hierdurch bekämen Hauptschüler, die es „beim ersten Versuch“ nicht geschafft hätten, eine zweite Chance. In diesem Bereich hätten bisher Jugendliche, die „noch nicht gang ausbildungsreif“ waren, ein weiteres Schuljahr „als Schleife einziehen“ können. Das lasse das Land inzwischen leider nicht mehr zu. Schödder: „Da hat sich offenbar die Politik der Wirtschaft gebeugt, die diese Schleife nicht wollte!“

Auf der einen Seite lernwillige Schüler, die sich früher als gewünscht einen Ausbildungsplatz suchen müssen. Und auf der anderen Seite Schüler, die „gar nicht schulfähig sind“. Auch die kennt der Oberstudiendirektor: „Sie kommen morgens ohne Kugelschreiber und Notizblock in die Schule!“


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