Pressemitteilung der Agentur für Arbeit
Vor allem mittlere und kleine Unternehmen haben es immer schwerer, den oder die richtigen Azubis zu finden, denn die schulischen Leistungen der Jugendlichen stimmen nicht immer mit den Anforderungen der Unternehmen überein, hat die Agentur für Arbeit festgestellt. Heuel: Trotzdem bitte ich die Unternehmen, nicht aufzugeben und weiterhin auf die eigene Ausbildung des Nachwuchses zu setzen. Um keine Stelle unbesetzt zu lassen, sollten Arbeitgeber auch den auf den ersten Blick schwächeren Jugendlichen eine Chance geben! Damit aus den Jugendlichen von heute die Fachkräfte von morgen werden, müssen alle Akteure auf dem Ausbildungsmarkt und auch die Arbeitgeber noch größere Anstrengungen unternehmen. Darum haben wir die Initiative Betriebliche Ausbildung hat Vorrang gestartet. Dabei unterstützt die Agentur für Arbeit Unternehmen bei der Akquise von Azubis und fördert, wenn dies nötig wird, die neuen Azubis.
2014 blieben 252 Jugendliche aus Remscheid, Solingen und Wuppertal unversorgt, nachdem sie keinen Ausbildungsplatz finden konnten. Doch der weitaus größere Teil der erfolglosen Bewerber im bergischen Städtedreieck waren das 752 hatte eine sogenannte Alternative zur Lehrstelle gefunden: Sie gehen weiter zur Schule um ihren Abschluss zu verbessern, sie jobben oder sie studieren sogar. Diese 752 suchten aber auch weiterhin eine Ausbildungsstelle und hätten ihre Alternative jederzeit abgebrochen, wenn sie eine Ausbildungsstelle gefunden hätten. Zum Vergleich: 198 Stellenangebote blieben 2014 im Bergischen Städtedreieck unbesetzt gegenüber 1.004 Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz.
Der Name der Initiative ist also wörtlich gemeint, denn wir wollen nichts unversucht lassen, vorrangig betriebliche Ausbildungsstellen zu besetzen. Da junge Bewerberinnen und Bewerber händeringend suchen, aber oft nicht mit den Anforderungen der Unternehmen übereinstimmen, setzt hier unsere Initiative an, so Franz Heuel. Wir möchten gerade die schulisch schwächeren Jugendlichen stärker bei der Ausbildungssuche unterstützen und bei den Unternehmern darum werben, diesen eine Chance zu geben. Denn unsere Erfahrungen zeigen, dass diese häufig über praktische Talente verfügen und nach erfolgreicher Ausbildung wertvolle Mitarbeiter sind. Neben unseren bisherigen Vermittlungs- und Beratungsangeboten haben wir jetzt drei Ausbildungsakquisteurinnen eingestellt, die Jugendlichen, die keine Lehrstelle gefunden haben, bei der Suche nach dem richtigen Ausbildungsberuf helfen. Wenn sich Firma und Azubi vor der Ausbildung beispielsweise durch ein Praktikum gut kennengelernt haben, können wir dadurch häufig auch den Abbruch der Lehre verhindern. Genau das ermöglichen die Akquisiteure. Die Jugendlichen können zum Beispiel im Praktikum oder in der Einstiegsqualifizierung zeigen, was sie können und dann nahtlos in die Ausbildung zu wechseln.
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