Zu den nächsten Sitzungen des Ausschuss für Schule, des Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Wohnen, des Jugendhilfeausschuss, des Integrationsrates und zur Sitzung des Haupt-, Finanz, und Beteiligungsausschuss sowie zur Sitzung des Rates am 18. Juni haben die Ratsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen sowie die Ratsgruppen von FDP und W.i.R. den Antrag gestellt, die Verwaltung möge Gespräche aufnehmen mit dem Ziel, den Ausbildungskonsens zu einem Ausbildungspakt auszuweiten mit der Selbstverpflichtung die Jugendarbeitslosigkeit innerhalb von zwei Jahren deutlich zu senken. An erster Stelle stehe hier der erste Arbeitsmarkt (Qualifizierung). Darüber hinaus müssten auch die Anstrengungen im Bereich des zweiten und dritten Arbeitsmarkts intensiviert werden. Ein Baustein sei hier die Nutzung von Förderprogrammen, wie z.B. das ESF- Bundesprogramm Assistierte Ausbildung, heißt es in dem Antrag. Der Beschlussvorschlag: Die Stadt Remscheid nimmt Gespräche mit Jobcenter und Arbeitsagentur auf mit dem Ziel der Einrichtung einer Jugendberufsagentur.
Begründung: Trotz sinkender Zahlen der statistisch registrierten Jugendarbeitslosigkeit in Remscheid, sind laut Aussagen der Verwaltung ca. 10 Prozent der Jugendlichen länger als ein Jahr arbeitslos. 400 Jugendliche sind in Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung unterwegs. Das größte Hindernis für Jugendliche, die auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen wollen, ist ein fehlender Schul- und/oder Berufsabschluss. Die Zahlen steigen stetig. Daher ist die Initiative Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA), die auch von den regionalen Wirtschaftsvertretern unterstützt wird, von großer Bedeutung.
Der Langzeitarbeitslosigkeit muss langfristig und nachhaltig der Nachwuchs entzogen werden. In gemeinsamen Gesprächen mit allen beteiligten Akteuren, u.a. dem Jobcenter, der Bundesagentur für Arbeit, der IHK, der Kreishandwerkerschaft, den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften muss daher die Weiterentwicklung des Ausbildungskonsenses zu einem Ausbildungspakt vorangetrieben werden. Mit dem Ziel einer Selbstverpflichtung die Jugendarbeitslosigkeit in den nächsten zwei Jahren deutlich zu senken.
In gemeinsamer Anstrengung müssen neue Impulse und Fördermaßnahmen für eine zielgerichtete Qualifizierung, Eingliederung und Vermittlung von jugendlichen Arbeitslosen gesetzt und damit das Entstehen neuer Langzeitarbeitslosigkeit verhindert werden. Dringend erforderlich ist an erster Stelle ein zusätzliches Angebot an Ausbildungsplätzen sowie die Einrichtung einer Jugendberufsagentur.
Über den ersten Arbeitsmarkt hinaus, müssen auch die Anstrengungen auf dem zweiten und dritten Arbeitsmarkt intensiviert werden. Hier müssen verstärkt Förderprogramme in Anspruch genommen werden. Ein Beispiel ist das Baden-Württemberger Projekt Assistierte Ausbildung carpo. Das ESF-Projekt hilft jungen Menschen, die im ersten Anlauf keinen Ausbildungsplatz finden, bei der Ausbildungsplatzsuche und begleitet sie während der dualen Ausbildung (assistierte Ausbildung).