Bei den Remscheider Wirtschaftsjunioren wechselt der Vorsitz
jährlich; das ist so guter Brauch. Im vergangenen Jahr war Dr. Peter Dültgen,
Geschäftsführer der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e.V. (FGW), der 1. Vorsitzende und Sprecher
der Wijus. In diesem Jahr ist es Dr. Roman Diederichs (39), Juniorchef von
Dirostahl. Ihm zur Seite stehen Dültgen (38) und neu im Vorstand der selbstständige
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Gero Hübenthal (37). Das Prinzip ist simpel
und hat sich bewährt: Der Nachrücker hat ein Jahr Zeit, sich einzuarbeiten,
bevor er den Vorsitz übernimmt, und steht dann ein weiteres Jahr seinem
Nachfolger zur Seite. Der Beirat 2014 ist mit einer Ausnahme der des Jahres
2013: Annika Beckmann, Marcus Hardenbruch(Schatzmeister), Thorsten Kapitza, Alexa Schmitt-Ehlerding und (neu) Michael
Selbach (auch Mitglied des Landesvorstands). Rechtsanwalt Thorsten Kapitza, Wiju-Sprecher des Jahres
2011, ist nun zusammen mit Kristina Kreutzer auch für die Pressearbeit
zuständig. Bei der Mitgliederwerbung werden beide durch den Arbeitskreis Mitkomm
(steht für Mitglieder / Kommunikation) unterstützt. Und der steht vor der
Aufgabe, die Lücken in der Mitgliederliste zu schließen, die sich durch das
Ausscheiden zahlreicher Mitglieder aufgetan haben. Die mussten gehen, weil es
die Satzung so will. Denn auch das gehört zu den Spielregeln der Wirtschaftsjunioren:
Wer 42 Jahre alt geworden ist, zählt zu den Senioren, d. h. er muss aus dem
Kreis der Aktiven (derzeit noch 27 Männer und acht Frauen) ausscheiden, darf
aber Fördermitglied bleiben. Davon gibt es derzeit 67. Des Weiterensind dem Verein 23 Ehrenmitglieder verbunden.
Gestern Abend stellte sich das neue Führungstrio Diederichs-Dültgen-Hübenthal
auf der Mitgliederversammlung vor und nannte erste Programmpunkte für dieses
Jahr. Dazu gehört im Februar ein Vortrag von IHK-Präsident Thomas Meyer. Im
Februar steht auch die Preisverleihung des Schülerquiz'Wirtschaftswissen im
Wettbewerb an. Das bundesweite Quiz wird traditionell Ende des Jahres in den
9. Klassen der weiterführenden Schulen durchgeführt. Dieses Jahr wird erstmalig
eine Siegerklasse mit 250 für die Kurs-/Klassenkasse prämiert. Der Gewinner
darf dann im März am Bundesfinale
teilnehmen. Für März möchte der Wiju-Vorstand gemeinsam mit dem
Bezirksausschuss Remscheid der bergischen Industrie- und Handelskammer die
Oberbürgermeisterkandidaten aller Parteien zu einer Podiumsdiskussion einladen,
um deren Zukunftskonzepte für unsere Stadt näher kennenzulernen. Derzeit wird
der Termin unter den Beteiligten abgestimmt. Am 10. Mai findet unter dem Titel
Wirtschaft erleben zum dritten Mal der Tag der offenen Tür der Remscheider
Wirtschaft statt. Und im September wird Stadtplanerin Sigrid Burkhart zu Gast
sein mit dem Thema Aktuelles zum DOC.(Viuelleicht sie dann ja den neuen "Kümmerer" in Sachen Wirtschaftsförderung mitbringen, dessen Stelle die Stadt gerade ausgeschrieben hat.)
Das DOC steht bei den Wirtschaftsjunioren ganz oben auf der
Agenda. Wir werden die Umsetzung des DOC weiter unterstützen und eine
gewissenhafte Realisierung zum Vorteil von Remscheid und der gesamten
Bergischen Region begleiten. Dazu möchten wir mit beteiligten Interessengruppen
ins Gespräch kommen und den Kontakt mit der Stadtverwaltung und den Fraktionen
weiter pflegen, hieß es am Montag beim traditionellen Kamingespräch mit
Pressevertretern im Restaurant Fischer in Lüttringhausen. Durch die Chance, mit
einem Designer Outlet Center nach vielen Jahren einen größeren Investor für
Remscheid begeistern zu können, herrsche in Remscheid endlich wieder Aufbruchsstimmung.
Die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, die dieses Projekt unterstützt,
und eine überwältigende Zustimmung in der Bürgerbefragung ermuntere die Wijus zu
einer konstruktiven Begleitung. Roman Diederichs: Trotz oder vielleicht
gerade wegen der massiv drohenden Sparmaßnahmen für unsere überschuldete Stadt
engagieren sich zudem immer mehr Bürgerinnen und Bürger persönlich und
finanziell.
Und natürlich wollen die Wirtschaftsjunioren auch in diesem
Jahr ihren Teil dazu beisteuern, dass sich Remscheid wirtschaftlich und
gesellschaftlich weiter entwickelt. Deshalb legt der Vorstand Wert auf einen kurzen
Draht zu den Parteien, will mit den Fraktionen Gespräche auf Augenhöhe
(Kapitza) führen. Darin will man die Forderungen nach einem
Wirtschaftsausschuss, wirtschaftspolitischem Sachverstand in der Verwaltung und
wirtschaftspolitischen Sprechern in den Ratsfraktionen erneuern.
Eine frühere Forderung der Wijus Freie Fahrt für Autos
auf der unteren Alleestraße! gerät nicht in Vergessenheit, ist aber auf der
To-Do-Liste weiter nach unten gerutscht. Weil das Land offenbar keine
Bereitschaft zeige, im Falle einer Öffnung der Straße für Pkw auf frühere Fördermittel
für den Ausbau der Fußgängerzone (ca. 130.000 Euro) zu verzichten. Aber auch,
weil sich inzwischen die Stadtplanung und die ISG Alleestraße unter Jochen
Rohr und Ralf Wieber der Alleestraße angenommen haben. Thorsten Kapitza
am Montag: Wir glauben nicht an den Tod der unteren Alleestraße!
Weiter gepflegt wird (im achten Jahr) das finanziell gut
ausgestattete Projekt Wortschatz, das Kinder
(hauptsächlich mit Migrationshintergrund) der fünften und sechsten Klassen aller
Schulformen fördert, die sich mit der deutschen Sprache schwertun. Zweimal
wöchentlich erhalten sie zusätzlichen Unterricht von Lehramtsstudenten, die
diese Förderstunden eng mit den Lehrern auf den regulären Unterrichtsstoff
abstimmen. Im vergangenen Jahr konnte sich das Projekt gegen 1.100 andere
Bewerbungen durchsetzen und war einer von 52 Preisträgern des bundesweiten
Wettbewerbs Ideen für die Bildungsrepublik.
Im Arbeitskreis Schule /Wirtschaft bleibt das
Bewerbungstraining für Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen ein Schwerpunkt
der Arbeit. Peter Dültgen: So eine Bewerbungsmappe auszuwerten, um sie dann im
Unterricht zu besprechen, das dauert gut 20 Minuten!. Auch auf dem diesjährigen
Remscheider Ausbildungsmarkt (RAM) werden zwölf bis 15 Wirtschaftsjunioren
wieder mit Bewerbertrainings, Tipps und einem Quiz zugegen sein.
Die Idee der Remscheider Löwenparade zum 85-jährigen
Bestehen der Großstadt Remscheid ist bei den Wirtschaftsjunioren Remscheid auf
fruchtbaren Boden gefallen. Sie haben für 1.200 Euro einen eigenen Löwen aus Plastik
gekauft. In Kooperation mit einer Remscheider Schule soll er so gestaltet werden, dass er das Profil der
Wirtschaftsjunioren transportieren und zentrale Werte wie ehrbares
Unternehmertum vermitteln kann.