Am Ende des 336 Seiten umfassenden Gutachtens des
VerkehrsexpertenDr. Frank Weiser vom
Büro Brilon, Bondzio und Weiser, das nunmehr vorliegt (Verkehr
in einigen Fällen nur ausreichend, aber "machbar"), steht als
Fazit, das Vorhaben sei unter verkehrsplanerischen Gesichtspunkten machbar.
Ein detailliertes Schadstoffgutachten steht zwar noch aus. Doch auf wesentliche
Punkte geht bereits das Verkehrsgutachten ein, das die Stadt am kommenden
Mittwoch öffentlich machen will. Nach Informationen des Waterbölles heißt es
darin zur Schadstoffbelastung: Unter Einsatz der mikroskopischen Verkehrsflusssimulation
erfolgte neben der realistischen Abbildung der zu erwartenden
Verkehrssituationen die Überprüfung der Zusammenhänge zwischen Verkehrsfluss
und Luftqualität. Mit Hilfe des Emissionsmodells EnViVer wurden die Daten zum
Fahrverhalten aus dem Simulationsmodell VISSIM mit den Emissionsdaten aus dem
speziellen Abgasmodell VERSIT+ kombiniert.(...) Dabei zeigte sich, dass im Vergleich zwischen der heutigen
Situation und dem Prognosefall 2025 mit Zunahmen der verkehrsbedingten
Emissionen in einer Größenordnung zwischen zehn und 20 Prozent zu rechnen
ist, die aber nur teilweise auf das zusätzliche Verkehrsaufkommen des DOC zurückzuführen
ist. (...)
Als Ergebnis kann festgestellt
werden, dass die durch den Straßenverkehr verursachten CO2-Emissionen mit den
in der Vorzugsvariante enthaltenen baulichen und signaltechnischen Maßnahmen an
einem Werktag gegenüber der heutigen Situation um bis 652 g CO2 pro km und Tag
zunehmen. Dies entspricht einer Zunahme um etwa elf Prozent. An einem Samstag
mit hohem Kundenverkehrsaufkommen nehmen die CO2-Emissionen aufgrund der
geringeren Grundverkehrsbelastung im Straßennetz mit 529 g CO2 pro km und Tag
im Vergleich zu einem Werktag geringer zu. Dies entspricht einer Zunahme um
etwa zehn Prozent. (...)
Als Ergebnis kann festgestellt werden, dass die durch den Straßenverkehr verursachten (und in der Regel maßgebenden) NOx-Emissionen mit den in der Vorzugsvariante enthaltenen baulichen und signaltechnischen Maßnahmen an einem Werktag gegenüber der heutigen Situation um bis 1,92 g NOx pro km und Tag zunehmen. Dies entspricht einer Zunahme um etwa 17 Prozent. An einem Samstag mit hohem Kundenverkehrsaufkommen nehmen die NOx-Emissionen aufgrund der geringeren Grundverkehrsbelastung im Straßennetz mit 1,04 g NOX pro km und Tag im Vergleich zu einem Werktag deutlich geringer zu. Dies entspricht einer Zunahme um etwa zwölf Prozent.
Die Zuwächse zwischen der heutigen Situation und den
untersuchten Planfällen sind jeweils geringer als die prognostizierten Zunahmen
der Verkehrsbelastungen. Dies verdeutlicht, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen
zur Verflüssigung des Verkehrsablaufs wirksam sind. Die Auswirkungen der
prognostizierten Verkehrszunahmen, die zum Teil - insbesondere was den
Schwerverkehr betrifft - nicht dem geplanten DOC, sondern der angenommenen
allgemeinen Verkehrsentwicklung zuzuschreiben sind, können damit aber nicht
vollständig kompensiert werden."