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Bergische Großunternehmen haben am Arbeitsmarkt Vorteile

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Auch im Bergischen Städtedreieck muss in den kommenden Jahren von einem Rückgang des Fachkräfteangebotes bei gleichbleibender bzw. tendenziell steigender Nachfrage insbesondere nach qualifizierten und hochqualifizierten Arbeitskräften ausgegangen werden. Daraus wird sich trotz überdurchschnittlich hoher Arbeitslosenquote ein Defizit ergeben, das bei den exportorientierten Unternehmen der Region zu einer Schwächung ihrer Wettbewerbsposition bzw. zu einem Verzicht auf die Ausnutzung von Wachstumspotenzialen führt.

Die Analyse der regionalen Rahmenbedingungen hat ebenso ergeben, dass das Bergische Städtedreieck aufgrund einiger spezifischer Strukturmerkmale in den letzten 20 Jahren eine besondere Betroffenheit aufgewiesen hat und auch weiter aufweisen wird. Das liegt zum einen an der Zusammensetzung der Unternehmen sowie darüber hinaus an der besonderen Ausprägung der Folgen demografischer Veränderungen. So haben die regionaltypischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Konkurrenz zu Großunternehmen einen tendenziellen Wettbewerbsnachteil im Werben um qualifizierte Fachkräfte. Das bedeutet, dass in den kommenden Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen werden müssen und sollen, um den Firmen ein adäquates Angebot an Fachkräften zur Verfügung stellen zu können. Es muss gelingen, eine regionale Antwort auf den Wandel des Arbeitsmarktes vom Nachfrager- zum Anbietermarkt zu geben. Unter anderem hat sich das Bergische Fachkräftebündnis als Zusammenschluss sämtlicher arbeitsmarktpolitischer Akteure in der Region diesem Ziel verschrieben. Zur Umsetzung der Gesamtstrategie sind in den nächsten Jahren vier größere Themenschwerpunkte vorgesehen, die systematisch nur mit Fördermitteleinsatz umgesetzt werden können:

  • Themenschwerpunkt Sensibilisierung Im Lichte unterschiedlicher Kenntnisse und Fähigkeiten der Unternehmen im Umgang mit dem demografischen Wandel bedarf es der Schaffung von Transparenz über die tatsächlichen aktuellen und drohenden Defizite sowie der Sensibilisierung für das Thema.
  • Themenschwerpunkt Attraktivierung der Region Um Arbeitskräfte zu binden und der Abwanderung von Fachkräften entgegenzuwirken, müssen Maßnahmen entwickelt werden, die zu einer Attraktivierung der Region – v.a. auch für Familien – beitragen. So sollte im Rahmen einer gezielten Anwerbung auch auf die hochwertigen weichen Standortfaktoren der Region hingewiesen werden, die in Ergänzung zu den beruflichen Angeboten innovativer klein- und mittelständischer Unternehmen sowie in der Region beheimateter Weltmarktführer die Entscheidung von Fachkräften und ihren Familien für das Bergische Städtedreieck erleichtern. Zudem müssen diese Standortfaktoren kontinuierlich verbessert werden, um Schul-/Hochschulabsolventen in der Region zu halten und die Studienabbrecherquote zu reduzieren.
  • Themenschwerpunkt Verbleib älterer Fachkräfte Wenn ältere Fachkräfte in Ruhestand gehen oder den Arbeitsort in andere Regionen verlagern, geht der jeweiligen Firma und damit auch dem Standort wertvolles Wissen verloren. Daher muss der Sicherung berufsbezogenen Know-hows ein besonderes Gewicht beigemessen werden – auch in Verbindung zu den Zielsetzungen der Gesundheitsregion Bergisches Städtedreieck – also in Kombination mit einer verbesserten Gesundheitsförderung. Bedarfsbezogen müssen auch Programme zur Qualifizierung älterer Arbeitskräfte aufgelegt werden.
  • Themenschwerpunkt Wiedereingliederung älterer arbeitsloser Fachkräfte In der Region liegt viel Potenzial in der Aktivierung ungenutzter Arbeitskräfte. Dieses bezieht sich auf die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen, die Erschließung von Arbeitskräften mit Migrationshintergrund sowie die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die damit verbundene Betreuung von Kindern außerhalb der Regelzeiten.

(aus: „ECKPUNKTE DES REGIONALEN STRUKTURPROGRAMMS FÜR DIE EU-FÖRDERPERIODE 2014 – 2020“, den Ratsfraktionen in den drei bergischen Großstädten zum Jahresbeginn vorgelegt von der Bergischen Entwicklungsagentur)


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