Pressemitteilung der Agentur für Arbeit
Die Sommermonate sind im Regelfall durch einen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. So haben sich auch in diesem Juli die Jugendlichen arbeitslos gemeldet, die von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden. Angesichts des Fachkräftebedarfs in vielen Branchen kann davon ausgegangen werden, dass viele von ihnen in Kürze wieder eine Beschäftigung aufnehmen können. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat in diesem Jahr aber noch eine weitere Ursache. Durch die fortgesetzte Übernahme der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in den Rechtskreis des SGB II steigt die Arbeitslosigkeit deutlicher als üblich an. "Da dieser Prozess andauert, wird auch im kommenden Monat mit steigenden Zahlen zu rechnen sein", erwartet Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.
Aktuell liegt die Arbeitslosigkeit mit einer Quote von acht Prozent immer noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Im Juli 2021 betrug die Quote 8,6 Prozent (bei einer Spanne von 7,2 Prozent in Remscheid bis 8,6 Prozent in Wuppertal). Erfreulich ist, dass sich die Anzahl der Langzeitarbeitslosen über beide Rechtskreise weiter rückläufig entwickelt, wobei die Entwicklung in Solingen zur Zeit etwas stagniert.
Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit im Städtedreieck um 855 (3,3 Prozent) auf 26.578 Personen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr sind 1.982 Menschen (-6,9 Prozent) weniger arbeitslos gemeldet. Im aktuellen Monat meldeten sich 4.853 Personen neu oder erneut arbeitslos, 4.012 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Stellenentwicklung: 551 neue Stellengesuche, 40 weniger als im Vormonat und 113 weniger als vor einem Jahr.
In Remscheid waren im Juli 4.241 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 177 Personen oder 4,4 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres sind dies 214 Personen (-4,8 Prozent) weniger. Es meldeten sich 873 Personen neu oder erneut arbeitslos, 690 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Der Agentur wurden 111 neue Stellen gemeldet, das sind 14 (14,4 Prozent) mehr als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 268 (rund 26 Prozent) neue Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 439 offene Stellen. Das sind 19 mehr als im Vormonat und 28 weniger als vor einem Jahr.
Aktuell sind in Remscheid 341 junge Menschen unter 25 Jahren von Jugendarbeitslosigkeit betroffen im Vergleich zum Vormonat sind dies 16 Jugendliche (rund 5 Prozent) mehr. Gegenüber Juli 2021 ist die Jugendarbeitslosigkeit um 44 Personen (-11,4 Prozent) gesunken. Von Langzeitarbeitslosigkeit sind aktuell 1.572 Menschen betroffen, das sind 294 (-15,8 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 88,8 Prozent (1.396 Personen) in der Grundsicherung betreut. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 5.700 Personen; das sind 137 Personen mehr als im Vormonat und 13 Menschen (-0,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Die Nachfrage an Arbeitskräften ist im Bergischen Städtedreieck um 17 Prozent (-113 Stellen) zum Juli 2021 gesunken. Im Vergleich zum Vormonat wurden 40 (-6,8 Prozent) neue Stellen weniger gemeldet. In folgenden Berufsgruppen werden Arbeitskräfte gesucht: Büro und Sekretariat Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag Metallbearbeitung Verkauf Werbung und Marketing Maschinenbau- und Betriebstechnik Erziehung, Sozialarbeit, Heilerziehungspflege Arzt- und Praxishilfe Fahrzeugführung im Straßenverkehr Bei den neu gemeldeten Stellengesuchen handelt es sich überwiegend um Stellen der Arbeitnehmerüberlassung. Es werden aber auch Stellen aus den Wirtschaftsabschnitten des verarbeitenden Gewerbes, den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, aus Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie des Gesundheits- und Sozialwesens und aus Verkehr und dem Lagerwesen gemeldet.