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Morsbach: Ökologische Aufwertung und Hochwasserschutz

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Das aufgeweitete Bachbett des Morsbachs. Foto: Wupperverband.Pressemitteilung des Wupperverbandes

Der Morsbach ist ein ökologisch bedeutendes Nebengewässer der Wupper. Daher liegt dem Wupperverband die naturnahe Entwicklung des Morsbachs besonders am Herzen. Gleichzeitig ist auch das Thema Hochwasser wichtig. Bei Starkregenereignissen wurde der Morsbach in der Vergangenheit gelegentlich zum reißenden Fluss, der an einigen Stellen bei den Anliegern immer wieder Überschwemmungsschäden verursacht hat. Für den Bereich des Grundstücks Morsbachtalstraße 20 haben die Inhaber der Firma Bröcking Gbr, die Untere Wasserbehörde der Stadt Remscheid und der Wupperverband gemeinsam eine Lösung entwickelt, um die Situation im Hochwasserfall zu verbessern. Auf dem Firmengelände floss der Morsbach bisher zunächst unter einer engen Brücke hindurch und dann durch ein mit Bruchsteinen befestigtes schmales Bachbett. Dieser Bereich bildete einen Engpass, wenn der Morsbach viel Wasser führte. Aus diesem engen Korsett wurde der Morsbach nun befreit. Der Wupperverband hat das Bachbett des Morsbachs auf einer Länge von 50 Metern deutlich aufgeweitet und naturnah gestaltet. So soll das Wasser bei zukünftigen Hochwässern besser abfließen können. Die Entfernung der Brücke wird noch folgen.

Kombiniert wird dies mit der naturnahen Anbindung des Spelsberger Siefens. Der Siefen floss auf der nördlichen Seite des Grundstücks in ein Betonbauwerk und von dort durch eine ca. 50 Meter lange Verrohrung in den Morsbach. Auch diesen Siefen hat der Wupperverband aus dem Rohr befreit und an die Oberfläche geholt.

Damit dieses Projekt Wirklichkeit werden konnte, hat die Firma Bröcking das benachbarte Grundstück erworben. Ein Teil dieses Grundstücks stand nun für das Gewässerprojekt an Morsbach und Spelsberger Siefen zur Verfügung. Auf dem übrigen Grundstück soll später eine Parkplatzfläche oder eventuell eine Bebauung entstehen. „Für uns steht die Absicherung unseres vorhandenen Grundstücks und somit unserer Mieter im Mittelpunkt“, sagt Sylvain Tillmanns von der Firma Bröcking Gbr. „Die Risiken einer Wiederholung der so genannten „Jahrhundertüberflutung“ im Jahre 2007 möchten wir auf jeden Fall so stark wie möglich minimieren.“ Den Hochwasserschutz verbessern und gleichzeitig der Natur auf die Sprünge helfen ist die Devise dieses Projekts. Der Morsbach hat zumindest in einem kleinen Abschnitt genug Entfaltungsmöglichkeiten zurückbekommen, um naturnahe Strukturen auszubilden, wie z. B. Schotterbänke, Stromschnellen oder Vertiefungen. Er zählt zu den Bächen, die aufgrund ihrer guten Voraussetzungen in das Wanderfischprogramm des Landes NRW aufgenommen wurden. Das Projekt wird in mehreren Schritten umgesetzt. Der erste Schritt – die Offenlegung von Morsbach und Spelsberger Siefen - erfolgte ab Mai und ist nun abgeschlossen. Das Projekt wird dann voraussichtlich im August fortgesetzt und mit der Entfernung der Brücke vollendet. Der Kostenansatz beträgt 80.000 Euro. Das Land stellt 80 Prozent als Fördermittel bereit. Die übrigen Kosten übernimmt die Stadt Remscheid aus zweckgebundenen Mitteln.


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