Pressemitteilung des DGB, Region Düsseldorf - Bergisch Land
Um
den beschlossenen gesetzlichen Mindestlohn wirksam zu kontrollieren, fordert
der DGB die Einführung einer offiziellen Hotline beim Zoll. Wenn Betriebe ab
Januar nächsten Jahres den Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde nicht zahlen,
sollen Beschäftigte in Remscheid so die Möglichkeit bekommen, Verstöße zu
melden. Damit wird es Arbeitgebern deutlich schwerer gemacht, den Mindestlohn
zu umgehen, so Martin Klück, DGB-Vorsitzender für die Region
Düsseldorf - Bergisch Land. Für
den DGB steht fest, dass der gesetzliche Mindestlohn nur dann wirkt, wenn er
nicht illegal umgangen wird. Er muss tatsächlich überall gezahlt werden. ,,Dazu
müssen wir die ,,schwarzen Schafe überführen. Es wird mit Sicherheit
Arbeitgeber geben, die sich nicht an das Gesetz halten. Wir müssen verhindern,
dass diese Dumpinglohn-Chefs sich auf Kosten ihrer Beschäftigten einen
Wettbewerbsvorteil verschaffen. Eine Melde-Hotline, an die sich Betroffene bei Mindestlohn-Verstößen
vertraulich wenden könnten, biete hier eine gute Abschreckung. Wenn den Chefs
die Kontrollgefahr im Nacken sitzt, werden sie sich gut überlegen, ob sie ihren
Beschäftigten den Mindestlohn vorenthalten, so Klück.
Der DGB ermuntert die Beschäftigten in Remscheid, den Mindestlohn
künftig aktiv einzufordern. Selbstbewusste Arbeitnehmer sind das beste Mittel
gegen Lohnwillkür. Mit dem vom Bundestag beschlossenen Gesetz sei der
Mindestlohnanspruch klipp und klar fest geschrieben und den Arbeitnehmern der
Rücken gestärkt worden. Jedem Chef müsse jetzt unmissverständlich deutlich
gemacht werden: Ab 1. Januar 2015 ist ein Stundenlohn unter 8,50 Euro
illegal, so Klück. Wenn Arbeitgeber dann mit Repressalien drohten oder sich
trotzdem weigerten zu zahlen, ist eine Mindestlohn-Hotline ein wirkungsvolles
Mittel. Kritisch sieht der DGB weiterhin die Ausnahmen beim Mindestlohn. Vom
Langzeitarbeitslosen über die unter 18-Jährige bis zur Saisonkraft: Die
Menschen, die künftig nicht auf 8,50 Euro pro Stunde für ihre Arbeit kommen
sollen, sind die Verlierer, so Klück. Der DGB und seine Gewerkschaften werden
diese Ausnahmen nicht aus den Augen verlieren.(Claus Churt)