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Der Zeichenzwang und die Einführung der Zeichenrolle (I)

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Teil I

Der Gebrauch von Warenzeichen im Bergischen Sensenhandwerk geht bis weit vor 1600 zurück. Das Privilegium von 1600 erhob diesen Brauch in den Paragraphen 13 bis 15 zum Zeichenzwang und übertrug dem Cronenberger Handwerksgericht die Überwachung des Zeichenwesens. Von ihren Besitzern wurden die Warenzeichen als altes Familiengut geachtet und gehütet. Das Streben der Schmiede war darauf gerichtet, durch gutes Material und beste Arbeit den alten Ruf der väterlichen Zeichen zu vermehren. In der Wahrung des ererbten Zeichens ehrten sie das Andenken ihrer Ahnen, und mit echt bergischer Zähigkeit bekämpften sie jeden Übergriff in ihre alten Rechte. Die Schlichtung von Zeichenstreitigkeiten und die Ahndung von Zeichenverletzungen bilden deshalb einen wesentlichen Teil der Cronenberger Gerichtsverhandlungen.

Nach den Bestimmungen des Handwerksprivilegs (§ 15) ging das Zeichen beim Tode des Besitzers auf den ältesten Sohn über, und die anderen Söhne durften es nur „gebrochen", d. h. mit gewissen Abänderungen verwenden. Auch der älteste Sohn war, solange der Vater noch seinen Betrieb fortsetzte, gehalten, ein abgeändertes Zeichen zu führen. Stiefsöhne waren von dieser Berechtigung ausgeschlossen. Deshalb beschwerte sich Peter Grote zu Büchel in der Sitzung des Handwerksgerichts vom 11. Dezember 1601 über seinen „Halbbruder" aus der zweiten Ehe seines Vaters: Johann Tilen zu Schwabhausen, der das väterliche Zeichen, den „Bären", mit einem Stern schlug. Man stellte Johann Tilen anheim, sich mit seinem Stiefbruder zu vergleichen, oder aber ein anderes Zeichen zu schlagen und beim Gericht eintragen zu lassen.


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Der Zeichenzwang und die Einführung der Zeichenrolle (II)

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Teil II

Die größten Schwierigkeiten entstanden dem Bergischen Gewerbe durch das Nachschlagen seiner Warenzeichen im Märkischen Gebiet, das namentlich von ausgewanderten Schmieden betrieben wurde. Zwar bedrohte das Privilegium von 1600 diese Überläufer als Eidbrüchige mit der Entziehung ihres Eigentums und dem Verlust ihres Zeichens. Aber jenseits der Landesgrenze stand der Weiterführung eines Zeichens natürlich nichts im Wege. Am 30. April 1790 wurde das Zeichen „der Hirsch" des Schmiedes Jakob Röllinghoff vom Handwerksgericht als verfallenes Gut versteigert, weil er ins Preußische ausgewandert war. Ähnlich erging es dem Feuerstahlschmied Gottfried Schlüter mit dem Zeichen der Pistole, als er 1798 ins Märkische zog. Engel Hartkopf sah sich im Jahre 1723 gezwungen, sein bisheriges Zeichen „die sieben Sterne" fallen zu lassen, weil es ihm nachgeschlagen wurde und die damit versehenen Waren in solchen Misskredit geraten waren, dass die Kaufleute Sensen mit den „sieben Sternen" nicht mehr abnehmen wollten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts häuften sich die Klagen, dass eine ganze Reihe Bergischer Warenzeichen und gerade der ältesten und berühmtesten im Märkischen Gebiet wahllos auf minderwertige Sachen nachgeschlagen würden.

Als das alte Handwerk der Herstellung von weißen Sensen im Erlöschen begriffen war und die Herstellung von Werkzeugen mehr und mehr an seine Stelle trat, bestand die Hauptaufgabe des Cronenberger Handwerksgerichts in der Führung der Zeichenrolle und der Schlichtung von Zeichenstreitigkeiten. So musste der Sägen-„Fabrikant" Wilhelm Brand auf dem Hütz, dessen bewährte Warenzeichen „Blumenpott" und „Sonne" besonderen Angriffen ausgesetzt waren, mehrfach die Hilfe des Gerichts in Anspruch nehmen. Er beschwerte sich am 20. Februar 1777, „dass Engelbert Dussel auf dem Sudberg seinem Sägenzeichen „Blumenpott" zu nahe schlage", worauf dem Schmied Dussel die Verwendung dieses Zeichens bei einer Strafe von drei Reichstalern verboten wurde. Aber bei der nächsten Gerichtssitzung am 29. März suchte Engelbert Dussel sein Vorgehen durch die Ausrede zu entschuldigen, „er vermeine keinen Blumenpott son­ern einen Lilienpott auf seine Sägen zu schlagen." Dieses Zeichen habe er vor 16 Jahren von Engelbert Daum gekauft und zur Handwerksrolle angemeldet. Brand machte dagegen geltend, dass er den sogenannten Blumenpott, in Fletten (Nelken) bestehend, von seinem Vater ererbt, der das Zeichen ungehindert gebraucht und auch zur Rolle angemeldet habe, dass aber der Lilienpott demselben zunahe käme. Vogt und Ratmänner kamen zu dem Beschluss, den Parteien einen Vergleich vorzuschlagen, der auch angenommen wurde. Der Vermittelungsvorschlag ging dahin, „dass der Lilienpott hinfüro ein Lilienbaum geheißen werden solle und anstatt den Pott einen Baum mit der Wurzel, einen Lilienbaum (!) präsentiere, hingegen der Blumenpott mit den Fletten ein Blumenpott sein und bleiben solle und am Handwerksgericht nächstkünftig diese beiden eingesiegelt werden sollten".

Drei Jahre später musste Wilhelm Brand einen Kampf um sein zweites Zeichen, die „Sonne" führen. Dieses altberühmte, noch jetzt bestehende Warenzeichen wurde von seinem Besitzer auf Sägen geschlagen, die nach Deutschland, Flandern, Brabant und Holland gingen. Wilhelm Melchers in der Morsbach hatte Sägen mit derselben Marke zu einem billigeren Preise außer Landes verkauft. Er suchte sich mit den Worten zu verteidigen, „er wäre ein Kaufmann und kaufe seine Waren teils inner, teils außer Landes ein, und er bekümmere sich darum gar nicht, was der Fabrikant für ein Zeichen auf die Ware schlüge; er befehle den Fabrikanten, seinen, Melchers, Namen auf die Waren zu schlagen, aber er habe niemand im hiesigen Land Ordre gegeben, die Sonne auf seine Waren zu schlagen." Zwei von Brand vorgezeigte Sägen wurden von Melchers nicht als die seinigen anerkannt, so dass das Handwerksgericht nicht zu einem Urteil kommen konnte und die Entscheidung in dieser Angelegenheit vertagte. Wahrscheinlich handelte es sich auch in diesem Fall um Märkische Waren, die von Bergischen Kaufleuten vertrieben wurden.

Der Eintragung neuer Zeichen musste die Bekanntmachung in den Kirchen zu Remscheid, Cronenberg und Lüttringhausen vorangehen. Dadurch war den Inhabern ähnlicher Zeichen Gelegenheit geboten, ihren Einspruch geltend zu machen. Als Engelbert Böntgen zu Berghausen bei Cronenberg im Jahre 1783 den „Anker" als neues Zeichen für Feuerstähle und Zimmermannsgeräte eintragen lassen wollte, wurde von den Schmieden B. Pieper und Abraham Speisberg Widerspruch erhoben. Schließlich aber gestatteten sie dem Böntgen „aus Liebe", wie es in dem Bericht heißt, den Anker wenigstens auf seine Feuerstähle zu schlagen.

Von den zahlreichen Auseinandersetzungen sei nur noch eine aus dem Jahre 1790 erwähnt, die als Beweis für die Genauigkeit dienen möge, mit der die einzelnen Zeichen auf ihre Ähnlichkeit und Verwechslungsmöglichkeit geprüft wurden. Es handelte sich um die mit einem Kranz umgebenen Buchstabenzeichen ,,H" und „M" der Firmen Gebrüder Honsberg und Peter Johann Müller, von denen das erste eine Lilie, das andere eine Rose als schmückendes Beiwerk zeigt. Das Handwerksgericht stellte sich auf den Standpunkt, dass die inneren Striche der Buchstaben ,,H" und „M", sowie die Blumenzeichen beim Schleifen leicht verwischt werden, so dass die Möglichkeit der Täuschung vorliege und verurteilte den Übertreter der Verordnungen, der sein Zeichen eigenmächtig eingeführt hatte, zum Schadenersatz und zur Auslieferung des Prägestempels an den Handwerksvogt.

Wie schon bemerkt, konnten die Warenzeichen auch verkauft werden, aber nur an einen Handwerksgenossen. Wie Jungblut treffend nachweist, waren durch die Zeichenordnung der Sensenzunft alle Vorbedingungen eines wirksamen Warenschutzes erfüllt. Als solche führt er an die Zeichenpflicht, die Verpflichtung zur Bekanntmachung eines neuen Zeichens und das Widerspruchsverfahren, das Handwerksgericht als Zeichenbehörde und die Zeichenrolle. Gegen Zeichenverletzungen wurde durch Geldstrafen und Beschlagnahme der Waren eingeschritten. Es war kein Zweifel gelassen, dass die Warenzeichen als veräußerliches und vererbliches Gut angesehen wurden, und es bestanden genaue Vorschriften über den Erbgang. Auch ein Heimfall des Zeichens an die Zunft, wenn der Besitzer und dessen Erben verstorben waren, wenn er sein Zeichen an ein Nichtmitglied veräußerte, oder wenn er ins Ausland verzogen war und durch den Bruch des Verbleibungseides sein Zeichen verwirkt hatte, war in den Bestimmungen vorgesehen. Die Zeichenpflicht war von der Bruderschaft nicht um ihrer selbst willen gefordert, sondern sie bedeutete eine Maßnahme der zunftpolizeilichen Kontrolle. Die Herkunftszeichen ermöglichten die Kontingentierung der Gesamtproduktion und die Kontrolle über die Einhaltung des Verteilungsplanes. Auch die Gütekontrolle, die im Beisein des Kaufmannes und eines Vertreters des Handwerksvorstandes im Schleifkotten erfolgen musste, war nur auf Grund der Warenzeichen, die als Ursprungszeugnisse dienten, durchführbar.

Das mustergültig geordnete Zeichenwesen überdauerte den Wechsel der politischen Verhältnisse und konnte ohne Schwierigkeiten in den neuzeitlichen Warenschutz hinübergeführt werden. Die französischen Behörden des Großherzogtums Berg, die am 31. März 1809 die Handwerksbruderschaften und damit auch deren Zeichensatzungen aufgehoben hatten, mussten bald erkennen, dass die uneingeschränkte Freiheit auf diesem Gebiet vom Übel ist. Im Rheindepartement wurden durch Verfügung des Präfekten vom 3. April 1810 die früheren Bestimmungen zum Schutz der „Fabrikzeichen" wieder in Kraft gesetzt, und das Rheinische Strafgesetzbuch bedrohte die Verfälschung der Warenzeichen sogar mit Zuchthausstrafen. Das kaiserliche Dekret vom 17. Dezember 1811 über die Einrichtung der „Fabrikgerichte" im Großherzogtum Berg widmete dem Zeichenwesen in Anerkennung seiner Bedeutung einen besonderen Abschnitt. Die Zeichenrolle wurde auch unter der Fremdherrschaft von den Ratmännern Clemens und Abraham Tesche weitergeführt.  (nach: „Aus der Geschichte der Remscheider und Bergischen Werkzeug- und Eisenindustrie“ von Wilhelm Engels und Paul Legers, erschienen 1928 zum 25jährigen Bestehen des Arbeitgeber-Verbandes der Eisen- und Metallindustrie von Remscheid und Umgebung e. V., 1979 im Verlag Ute Kierdorf als Faksimile­druck neu aufgelegt.)

Saisonbedingter Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit

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Pressemitteilung der Agentur für Arbeit

„Wie jedes Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen mit Beginn der Sommerferien leicht gestiegen“, berichtet Barbara Keppler, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal. „Dies ist kein Indikator für eine Trendwende am Remscheider Arbeitsmarkt. Die wesentlichen Gründe für den Zuwachs der Arbeitslosigkeit sind der alljährliche saisonbedingte Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit und die Tatsache, dass viele Personalentscheider im Urlaub sind und die eine oder andere Einstellungsentscheidung auf das Ende der Sommerferien vertagt wird.“ Aktuell sind in Remscheid 5.495 Männer und Frauen ohne Job, 59 mehr als im Juni und 90 Personen mehr als im vergangenen Jahr. Davon werden 1.481 von der Agentur für Arbeit Remscheid und 4.014 vom Jobcenter Remscheid betreut. Die Arbeitslosigkeit ist in diesem Monat im Vergleich zum letzten Monat in der Grundsicherung beim Jobcenter Remscheid um 41 Personen und in der Arbeitslosenversicherung bei der Agentur für Arbeit um 18 Personen jeweils leicht gestiegen.

Im Juli meldeten sich insgesamt 879 Personen bei der Agentur für Arbeit Remscheid oder dem Jobcenter Remscheid neu oder erneut arbeitslos, das waren 131 mehr als im Juni aber 112 weniger als im vergangenen Jahr. Auf der anderen Seite konnten in diesem Monat 812 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, das waren 40 mehr als im Juni und 13 weniger als im Juli vor einem Jahr. Im Juli mussten sich 28 Remscheider mehr aus Erwerbstätigkeit arbeitslos melden als im Vormonat, jedoch 38 Personen weniger als im Juli vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote in Remscheid stieg im Juli von 9,3 Prozent auf aktuell 9,4 Prozent. Im Juli 2012 betrug die Arbeitslosenquote 9,3 Prozent.


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Die Feilen-„Industrie" gegen Ende des 18. Jahrhunderts

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Feilenhauer liefert seine Ware aus.Unter den Sechzehn-Kleinschmiedeberufen nahmen Feilenschmiede und Feilenhauer eine wichtige Stellung ein. Über die Verhältnisse in diesem Gewerbezweige, der sich neben der Herstellung von Sägen zu dem bedeutendsten im Rahmen der Bergischen Werkzeugindustrie auswuchs, sind wir durch Lohnstreitigkeiten der Feilenhauer gegen Ende des 18. Jahrhunderts genauer unterrichtet. Im Jahre 1756 scheint die Zahl der Feilenhauer schon recht erheblich gewesen zu sein. Als Johann Peter Frohn und Johann Wilhelm Paß sich von den Kleinschmieden in den Ämtern Elberfeld, Beyenburg und Bornefeld ihre Vollmacht zwecks Vertretung ihrer Belange ausstellen ließen, wurde das betreffende Schriftstück von 16 Feilenhauern unterzeichnet. Von diesen wohnten acht im Dorfe Remscheid; drei in Stachelhausen, zwei in Buchen und je einer auf dem Bruch, einer auf dem Scheid und in Hasten. Da zahlreiche Kleinschmiede damals Bedenken trugen, ihre Unterschrift herzugeben, teils weil sie grundsätzliche Gegner der beabsichtigten Vereinigung waren, teils um sich mit den Kaufleuten, ihren Abnehmern, nicht zu verfeinden, so gibt dieses Verzeichnis kein vollständiges Bild von dem Stand der Remscheider Feilenindustrie vor 170 Jahren. Das geht auch aus der geringen Zahl der mitunterzeichneten Feilenschmiede hervor; es waren nämlich nur vier. Immerhin ist es bezeichnend, dass unter den Kleinschmieden der Ämter Elberfeld und Beyenburg, soweit sie ihre Unterschrift leisteten, weder ein Feilenschmied, noch ein Feilenhauer genannt wird, so dass Remscheid als Sitz der Feilenindustrie vor etwa zwei Jahrhunderten schon deutlich hervortritt. Doch müssen später innerhalb des Remscheider Gebiets erhebliche Verschiebungen vor sich gegangen sein, weil z. B. in Bliedinghausen und Berghausen, wo heute die Feilenindustrie ihren Hauptsitz hat, unter den 17 angeführten Kleinschmieden weder ein Feilenhauer, noch ein Feilenschmied genannt wird.

In den Kriegswirren gegen Ende des 18. Jahrhunderts hatte mit den übrigen Gewerbezweigen des Bergischen Landes auch das Feilengewerbe schwer zu leiden. Zu den durch die allgemeine Unsicherheit bedingten Absatzschwierigkeiten kam noch die Verteuerung der Rohstoffe und der Lebensmittel, so dass viele Familien in die drückendste Not gerieten. Kein Wunder, dass sich damals manche Kleinschmiede bemühten, durch Lohnerhöhungen ihre Lage zu verbessern. Am 23. Februar 1797 trafen Remscheider und Wermelskirchener Feilenhauer untereinander ein Abkommen. Sie beschlossen, von 100 Packfeilen fünf Reichstaler Haulohn zu fordern und für die Zuwiderhandelnden eine Strafe von acht Kronentalern festzusetzen. Die Niederschrift dieses Beschlusses wurde von Johann Peter Falkenrath als Vertreter der Feilenhauer dem Ver-walter des Bergischen Amtes Bornefeld, „von Schatte", überreicht. Dieser eröffnete aber dem Bittsteller, dass die Entscheidung hierüber nicht in seiner Macht stände, sondern bei der Landesregierung nachzusuchen sei, und dass die Schmiede und Kaufleute in dieser Frage zu Wort kommen müssten. Johann Peter Falkenrath bat den Amtsverwalter, er möchte dann wenigstens den Beschluss öffentlich bekannt machen lassen, damit die Kaufleute und Schmiede davon benachrichtigt würden. Der Amtsverwalter gestattet daraufhin, dass die Vereinbarung der Feilenhauer in der Kirche zu Remscheid, wie es damals bei amtlichen Bekanntmachungen Sitte war, verkündigt wurde.


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Zwei psychiatrische Tageskliniken in Wuppertal unter neuer Leitung

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Pressemitteilung der Ev. Stiftung Tannenhof

Mit Übernahme der Verantwortung für die psychiatrischen Tageskliniken in Wuppertal Elberfeld und Barmen (ehemals Johanniter-Tageskliniken) durch die Stiftung Tannenhof hat dort Dr. Thomas Reinert die ärztliche Leitung übernommen. Um sich dieser Aufgabe ganz widmen zu können, wird er seine bisherige Position als Chefarzt der Fachklinik Langenberg zum 31. August aufgeben; die Rehabilitationsklinik in Langenberg wird er weiterhin leiten. Für seine neue Aufgabe in Wuppertal bringt Dr. Reinert als Psychiater und Psychotherapeut viel Erfahrung mit und gewährleistet so eine fachlich hochwertige tagesklinische Behandlung psychisch Kranker. Die Entscheidung für Dr. Reinert erfolgt in enger Abstimmung mit dem Klinikverbund St. Antonius und St. Josef als noch gegenwärtigem Träger der Tageskliniken in Elberfeld und Barmen. Bis zur Genehmigung der Übernahme der  Kliniken durch die Bezirksregierung führt die Stiftung Tannenhof die Tageskliniken zunächst im Management und stellt die teilstationäre psychiatrische Versorgung und eine enge Verzahnung der psychiatrischen Angebote für die Patienten in Wuppertal sicher. (D. Volk, kaufm. Direktor)

Start ins neue Ausbildungsjahr bei EWR und Stadtwerken

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Die neuen Azubis der Stadtwerke und EWR Remscheid.

Pressemitteilung der Stadtwerke Remscheid

Am 1. August begann für sieben neue Auszubildende der Start ins Berufsleben mit einem vielfältigen Einblick in die Aufgaben der Unternehmensgruppe. In einer Einführungsveranstaltung begrüßte Geschäftsführer Prof. Dr. Thomas Hoffmann, die Ausbildungleiterin Nancy Fuchs und die Ausbildungskoordinatorin Lina Jäckel die ,,Neuen’’ sowie deren eingeladene Eltern und gaben einen Überblick über die einzelnen Gesellschaften der Unternehmensgruppe und den Ausbildungsverlauf. In der Ausbildung ist der Stadtwerke-Unternehmensverbund traditionell stark engagiert und hält trotz der fortgesetzten Einsparungen weiterhin an der hohen Ausbildungsquote fest. Auch in diesem Jahr wurden wieder zahlreiche Ausbildungsplätze neu besetzt. Im Bild v.l.n.r. Martin Strieder (Ausbilder), Mehmet Yesiloba, Felix Schaeffer, Ingo Riemer (Ausbilder), Marvin Gottschalk, Nancy Fuchs (Ausbildungsleiterin), Felix Steinbach, Thomas Acker (Personalleiter), Marius Rohlf, Wenceslao Delgado (Ausbilder), Felix Küpper, Prof. Dr. Thomas Hoffmann (Geschäftsführer der EWR GmbH, der Stadtwerke Remscheid GmbH und der H2O GmbH) und Lina Jäckel (Ausbildungskoordinatorin).

Vom Zunftwesen zur Gewerbefreiheit - Schleifer-Monopol (I)

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Peter Hasenclever aus Ehringhausen (1716-1794) machte sich als Kaufmann und Unternehmer, namentlich durch die Errichtung von Eisenwerken in Nordamerika und später durch die Förderung der schlesischen Leinenindustrie einen Namen. Teil 1
Der Kampf der „freien" Schmiede und „Fabrikanten", wie sich damals die Unternehmer zu nennen begannen, gegen die zünftischen Bindungen begann mit einem energischen, aber erfolglosen Vorstoß des Johann Hens und seiner Freunde gegen das Schleifermonopol in den Jahren 1727 bis 1734. Mit einigen Unterbrechungen dauerte das Ringen um die Freiheit in Handel und Gewerbe bis 1809. Es führte in der Zeit von 1759 bis 1766 zu einer Entzweiung von Kleinschmieden und „Fabrikanten", wodurch die von Joh. Peter Frohn und seinen Gesinnungsgenossen erstrebte Gründung eines privilegierten „Kleinschmiedehandwerks" vereitelt wurde. Dann wogte der Kampf noch weitere Jahre hin und her und griff sogar nach Solingen über. Nachdem dann im letzten Regierungsjahr des Kurfürsten Karl Theodor (1798) und unter seinem Nachfolger Maximilian Joseph (1801) das Monopol der Sensen- und Stabschleifer durchlöchert worden war, machte Napoleon im Jahre 1809 dem ganzen Zunft- und Privilegienzwang durch einen Federstrich ein Ende.

Keine Bewegung griff derart tief in das gewerbliche und bürgerliche Lebenein wie der fast hundertjährige Kampf um das Schleifermonopol. Nach den Bestimmungen des Privilegs vom Jahre 1600 war den Schleifern des Sensenhandwerks das ausschließliche Recht zur Bearbeitung ihrer Erzeugnisse verliehen worden. Solange das Sensenhandwerk blühte und die vereidigten Schleifer ihr gutes Auskommen fanden, herrschte die schönste Eintracht. Als aber die Sensenbestellungen immer spärlicher wurden, dagegen die andern Schmiede Aufträge in Hülle und Fülle erhielten, behaupteten die Schleifer, auf Grund ihres Privilegs das ausschließliche Recht zum Schleifen und Polieren sämtlicher Werkzeuge zu besitzen. Die Kleinschmiede, die bisher ihre Waren teils selber geschliffen, teils an Solinger Schleifer vergeben hatten, bestritten diese Ansprüche und suchten auf dem Klagewege das Recht des freien Schleifens zu erringen.

Die ersten, die mit den vereidigten Schleifern in Konflikt gerieten, waren die Schmiede Johann Hens im Dahl, Wilhelm Klein in Cronenberg und Peter Thomas in Elberfeld. Diese gehörten nicht zur Bruderschaft der Sensenschmiede. Sie stellten Schuppen, Hacken und Beile her und hatten ihren Hämmern Schleifkotten angegliedert, um ihre Erzeugnisse gleich an Ort und Stelle selber zu schleifen. Am 10. Oktober 1727 beklagten sie sich beim Kurfürsten, dass sie von den Schleifern „beschwert" und in der Verfertigung ihrer Waren wider alles Recht behindert würden. Sie wiesen darauf hin, dass sie schon 50 bis 60 Jahre diese Fabrikation geübt und damit ihr tägliches Brot verdient hätten und baten um landesherrlichen Schutz. Es kam zum Prozess, und der Elberfelder Richter, der auch dem Cronenberger Handwerksgericht vorstand, wurde von der Regierung um ein Gutachten angegangen. Er verwies auf das Privilegium von 1600 sowie auf die Cronenberger Beschlüsse vom 13. Dezember 1706 und vom 7. Februar 1709, nach denen „alles, was unter das Stabwerk sortiert und anderes, was nicht in das verschlossene Handwerk gehört", also auch Schuppen, Hacken und Beile, nur von zünftigen Schleifern geschliffen werden sollten. Darauf entschied der Kurfürst Karl Philipp am 13. April 1728 kurzerhand, „dass Johann Hens und Consorten, die sich als Hammerschmiede auch des Schleifens annehmen wollten, solches strengstens und nachdrücklichst zu inhibiren (verbieten) sei".


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Willkommenskultur für ausländische Pflegekräfte ist geboten

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Pressemitteilung der CDU-Fraktion

„Die Lebenserwartung der Remscheider Bevölkerung steigt erfreulicher Weise. Viele Bürgerinnen und Bürger sind heute mit 80 Jahren noch so vital, wie sie es früher vielleicht mit 60 Jahren waren. Doch der demographische Wandel hat auch seine Schattenseiten. Leider wird der Anteil der jungen Menschen an unserer Bevölkerung immer geringer. Und wir dürfen auch nicht die Augen davor verschließen, dass nicht alle unsere Senioren im hohen Alter noch aktiv und gesund sind. Doch gerade diejenigen, die in unseren Alten- und Pflegeeinrichtungen leben oder zuhause betreut werden möchten, haben einen Anspruch auf Zuwendung und best mögliche Betreuung. Politik und Verwaltung müssen in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat, unseren Alten- und Pflegeeinrichtungen, unseren sozialen Diensten und der hiesigen Arbeitsverwaltung Antworten finden, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern“, fordert der CDU-Fraktionsvorsitzende Jochen Siegfried. Diese Fragen hat die CDU-Fraktion bereits auf ihrer Klausurtagung im April dieses Jahres diskutiert und mögliche Lösungsansätze gefunden.

„Als Vorsitzende der Senioren Union in Remscheid befürworte ich Überlegungen der Bundesregierung, den Zuzug ausländischer Pflegekräfte zu erleichtern. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienst schätzt, dass derzeit 30.000 Fachkräfte in der Pflege fehlen. Auch bei uns in Remscheid macht sich dieser Pflegenotstand schon bemerkbar – und er wird weiter wachsen. Nicht jeder Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuchende ist in der Lage, die anspruchsvolle Tätigkeit in der Pflege auszuüben. Wir schlagen daher vor, verstärkt Pflegekräfte aus den Ländern im südlichen Europa anzuwerben, die zurzeit unter der Finanz- und Wirtschaftskrise leiden. Vorstellbar wäre zum Beispiel, Kontakte zu den Arbeitsverwaltungen in Spanien aufzubauen. Denkbar wäre auch, den Bundesverband spanischer sozialer und kultureller Vereine e. V., dessen Landesgeschäftsstelle in Remscheid ist, als Brückenbauer zu nutzen. Wir sollten aktiv auf diesen Verband zugehen. Wir werden nicht genügend Pflegekräfte in Deutschland rekrutieren können. Auf Grund der anhaltenden Verschuldungssituation der öffentlichen Haushalte wie zum Beispiel in Spanien werden weiterhin viele spanische Staatsbürger ihr Land verlassen (müssen), um hier in Deutschland eine Ausbildungs- oder Arbeitsstätte zu finden. Eine noch intensivere Zusammenarbeit würde also einerseits unserer älteren Bevölkerung hier in Remscheid helfen, aber auch jungen Spanierinnen und Spaniern nutzen“, ergänzt das Ratsmitglied Elke Rühl, die zugleich Vorsitzende der Remscheider Senioren Union ist.


Vom Zunftwesen zur Gewerbefreiheit - Schleifer-Monopol (II)

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Johann Gottlieb Diederichs, Mitinhaber des Handelshauses P. J. Diederichs & Sohne, 1808-1811 Maire der Municipalität Remscheid. Nach einem im Besitz der Familie Rudolf Jarres befindlichen Ölbild. Foto: Mende.Teil 2
Nach einer zehnjährigen Ruhepause brachten die Vertreter des Solinger Härter- und Schleiferhandwerks den Stein wieder ins Rollen (1776). Die Solinger Waffenindustrie, die mehr als andere Gewerbezweige von der Konjunktur abhängig war, hatte nach Beendigung der großen Kriege mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen, während man in Remscheid infolge des vermehrten Bedarfs an Werkzeugen stark beschäftigt war. Wir können es verstehen, dass die Solinger Schleifer in dieser Zeit versuchten, sich durch die Arbeit an Remscheider Waren über Wasser zu halten. Dabei stießen sie aber auf geschlossenen Widerstand der Remscheider Schleifer, die die von Remscheid nach der Wupper hinabführenden Wege be­wachten und den Trägern alle nach Solingen bestimmten unge­schliffenen Schmiedewaren mit Gewalt wegnahmen.

Nach einigen vergeblichen Vermittlungsversuchen entschied die Regierung am 25. November 1777, dass die Ausfuhr der Remscheider Waren zum Schleifen nicht mehr zu gestatten und dem Vogt und Rat des Sensenschmiede- und Schleiferhandwerks aufzugeben sei, die Übertreter zu gebührender Bestrafung anzuzeigen. Dagegen sollten die beschlagnahmten Kleinschmiedewaren den Eigentümern „für diesmal" mit einer scharfen Warnung zurückgegeben werden. Diese Entscheidung bedeutete für das Solinger Schleiferhandwerk eine schwere Niederlage und eine empfindliche Benachteiligung des Einkommens. Kein Wunder, dass seine Vertreter alles daran setzten, die unbequemen Schranken zu beseitigen. Sie verfassten eine Beschwerdeschrift von 42 Seiten, in der sie ihre Remscheider und Cronenberger Kollegen als Pfuscher bezeichneten und ihnen die Befähigung zum Schleifen der feineren Waren absprachen. Ihr Vorgehen war insofern von Erfolg, als die Düsseldorfer Regierung wieder ins Wanken geriet. In einem kurfürstlichen Erlass an den Freiherrn von Schirp vom 12. März 1778 wurde erklärt, dass die Verordnung vom 25. November des vorigen Jahres zwar bestehen bleiben solle, „dass sie aber auf die in derselben nicht genannten Sechzehn - Kleinschmiedshandwerker nicht anzuwenden sei". So war der Erfolg der Remscheider und Cronenberger Schleifer wieder durch einen Federstrich hinfällig.

Die Solinger Schleifer samt den Remscheider Kaufleuten und den „Fabrikanten", die hinter ihnen standen, triumphierten, aber unter den Schleifern des Morsbachtales herrschte große Erbitterung. Schon am 3. Mai 1778 gaben die Sensen- und Stabschleifer in einem umfangreichen Schreiben an den Kurfürsten ihrer Enttäuschung darüber Ausdruck, dass ihnen ihre verbrieften Rechte wieder streitig gemacht würden. Sie betonten erneut, dass in den „Stabwaren" auch die Kleinschmiedeerzeugnisse eingeschlossen seien und dass die „Fabrikanten" die neue Bezeichnung nur zu dem Zweck erfunden hätten, um ihnen diese Waren zu entziehen.


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Bis kurz vor Mitternacht hielten die Teilnehmer durch

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Pressemitteilung von Christoph Imber / 378meter.de

Dass 378meter.de mit Sascha Thamm einen echten “Naturexperten” gewinnen konnte, hat der Poetry-Slammer bei der ersten Nachtwanderung durch Remscheid erfolgreich unter Beweis gestellt. Er will künftig bei vielen Angeboten die Remscheider Natur mit spannenden und unterhaltsamen Geschichten verbinden. Bei der ersten, zweistündigen Nachtwanderung durch das Naturschutzgebiet in Reinshagen stellte Sascha Thamm nicht nur den Wald und seine Bewohner vorgestellt, sondern begeisterte seine Zuhörer auch immer wieder mit Historischem und “Geschichten am Wegesrand”. Neben Feuersalamandern konnten Kinder und Erwachsene auch Käfer, Schnecken und Kröten ganz neu kennenlernen. Bis kurz vor Mitternacht hielten die Teilnehmer durch und konnten mit festem Schuhwerk und Taschenlampe bergauf, bergab, das Gebiet rund um den Ehrenhain ganz neu erleben können. Wer Lust hat, mit Sascha Thamm den Remscheider Wald auf unterhaltsame Weise zu erleben, kann sich melden unter Tel. RS 4610670 oder einfach über das Kontaktformular von http://www.378meter.de/individuelle-buchung/.

„Meine Stadt live“ nächsten Donnerstag mit "The Natives"

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„Meine Stadt live“ heißt die Event-Reihe von JoKo-Promotion in Siegen, die sich aus kleinen Anfängen gut entwickelt hat  die in diesem Jahr in fünf Städten stattfindet - in Siegburg, Langenfeld, Idstein, Remscheid und Wetzlar. Sie verspricht flotte Musik unter freiem Himmel und ohne Eintritt. In Remscheid noch bis 22. August immer donnerstags auf dem Rathausplatz. Wie das? Mit der Hilfe von Sponsoren und dem einmaligen Erwerb eines Festival-Bechers ist es möglich auf Eintrittsgelder zu verzichten. Wie in den Vorjahren erfolgt der gastronomische Verkauf auch 2013 über „Getränkechips“. Die Chips für Getränke und Essen sowie die Becher können an den Veranstaltungsabenden am Verkaufszelt erworben werden und behalten ihre Gültigkeit für die gesamte Open Air Reihe. Den nächsten Termin in Remscheid am 8. August bestreitet ab 19 Uhr die Gruppe The Natives. Mit aktuellen Charthits oder Evergreens aus Rock, Pop und Hardrock, aber auch Deutschrock und Neuer Deutsche Welle will die Band den Abend dann zum unvergesslichen Wunschkonzert machen.

Geschichte und Blütezeit der "Mannesmänner" (I)

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Aus: „Bergische Wegbahner. Persönlichkeiten und Geschlechter aus Remscheid, Lennep und Lüttringhausen“.
Herausgegeben 1951 vom Vorstand des Bergischen Geschichtsvereins e.V. Abteilung Remscheid.

von Gustav Hermann Halbach

Teil 1
In Südwestfalen liegt das märkische Sauerland, eigentlich das Süderland. Das Dreieck Lüdenscheid - Meinerzhagen - Attendorn um­schließt das Hochland des Ebbegebirges. An dessen steilem Westabhange im Quellgebiete der Volme, Agger und Lister liegt das freundliche und saubere, aus dem 9. Jahrhundert stammende Städtchen Meinerzhagen. Zu seinem Kirchspiel gehört das Gelände der Sulenbecke, die bereits 1160 im Werdener Hebeverzeichnis als Salubecki genannt wird. Hier ist das alte Geschlecht mit dem weltbekannten Namen Mannesmann beheimatet.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts stoßen wir auf einen Rolf (Rudolf) Mannesmann (1629—1695) als Besitzer von drei Gütern, dem Hoxengut zu Ohl, dessen Namen ungeklärt ist, dem Möhnengut, also Muhmengut, und dem Fredreksgut, also Friedrichsgut, zu Sulenbecke. Rolfs Frau hieß Katharina (1639 bis 1715) und stammte von Ohl. Wahrscheinlich war sie eine geborene Wiemann (auch Weimann). Von diesem Ehepaar lassen sich drei Söhne nachweisen: Johannes, Christian und Friedrich. Christian (1664—1746), seit 1701 vermählt mit Anna Gertrud Brinkmann (1679 —1738) von Buschhöhe bei Meinerzhagen, war Inhaber des Möhnenguts. Seine Eltern beerbte der Sohn Peter (1708—1774), der 1741 Katharina Gertrud Schröder (1711—1752) aus Meinerzhagen als Gattin heimführte.


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Das Lenneper Sommer- und Winzerfest war ein voller Erfolg

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Das Weinfest 2013 in der Lenneper Altstadt. Foto: Lothar Kaiser

So manch gesellige Runde fand sich – wie auf diesem Foto - an den vergangenen drei Abenden auf dem Alter Markt in Lennep zusammen, und den 14 Winzer aus verschiedenen Weinanbauregionen konnte es nur recht sein. Kurz, das diesjährige Sommer- und Winzerfest der Lenneper Karnevalsgesellschaft war ein voller Erfolg. Auch für musikalische Unterhaltung war wieder gesorgt – wobei sich der Winzer gleich rechts neben der Tribüne mit den Lautsprechern für sich und seine Gäste bei Weinbestellungen hin und wieder eine etwas niedrigere Phonzahl gewünscht hätte...

Geschichte und Blütezeit der "Mannesmänner" (II)

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Aus: „Bergische Wegbahner. Persönlichkeiten und Geschlechter aus Remscheid, Lennep und Lüttringhausen“.
Herausgegeben 1951 vom Vorstand des Bergischen Geschichtsvereins e.V. Abteilung Remscheid.

von Gustav Hermann Halbach

Teil 2
Auf seine Feilen aus allerbestem Stahl schlug A. Mannesmann sein Geschäftszeichen. Bald hielten sie dem ausländischen und besonders dem englischen und amerikanischen Wettbewerbe stand. Auf der ersten Weltausstellung von 1851 zu London erhielten die Brüder Arnold und Reinhard Mannesmann für ihre Leistungen die höchste Auszeichnung in Form einer goldenen Ehrenmünze und später auf jeder weiteren Weltausstellung die gleichen Anerkennungen, so 1867 zu Paris bis 1900 daselbst. 1867 entwickelte der Remscheider Gewerbeverein durch die Pariser Weltausstellung ein reges Leben. Diese wurde durch eine Anzahl von Mitgliedern beschickt. Zu den Kosten steuerte die Vereinskasse 150 Taler bei. Die Preisrichter hatten Reinhard Mannesmann sogar für das Kreuz der französischen Ehrenlegion vorgeschlagen. Napoleon III. jedoch versagte die Verleihung und schrieb an den Rand der Vorschlagsliste „Un Prussien ne-jamais!" Im Anschluss an die zu Paris errungenen Erfolge wurde Reinhard Mannesmann von König Wilhelm I. von Preußen der Kronenorden 4. Klasse verliehen.

Die wagemutigen Brüder Mannesmann führten auch frühzeitig in ihrem Betriebe die Dampfkraft ein. Laut Remscheider Verwaltungsunterlagen bat Reinhard Mannesmann 1856 um Genehmigung zur Aufstellung von vier Dampfhämmern und der zum Antriebe erforderlichen Dampfmaschine. Um 1861/63 stellten die Brüder weitere Dampfhämmer auf. Beizeiten auch wandelten sie später die Feilenerzeugung vom ursprünglichen völligen Handbetriebe auf Maschinenanfertigung um. 1874 entstand die großzügige Werkanlage an der oberen Bliedinghauser Straße und Bahnstraße, die noch heute den Kern des Betriebes von A. Mannesmann bildet. Den Grundplan für die später zu­sammengeschlossene Erzeugung hatte Reinhard Mannesmann vor dem Baubeginn festgelegt, um deren richtiges „Fließen" durchführen zu können. Er fing mit der Stahlherstellung an und brachte dann allmählich die verschiedenen Fertigungszweige in die neuen Werkstätten.

Das Hauen der Feilen blieb ursprünglich Haus-, also Heimarbeit. Jeder Feilenhauer hieb bestimmte Feilen- und Raspelnsorten. Nach dem Schliff holte er sie unbehauen selbst ab und brachte sie gehauen zurück. Daheim hatten die Feilenhauer als Meister eine Haukammer mit Gesellen und Lehrlingen, meist ihren eigenen Kindern, Söhnen und Töchtern. Mannesmanns Feilenhauerei beschäftigte mehrere hundert Arbeiter. Das Hauen war eine Kunst und erforderte eine große, zur Vererbung gewordene Geschicklichkeit.

Aus der Zeit der Aufstellung der ersten Dampfhämmer durch die Brüder Mannesmann geht im Volksmunde noch ein reizendes Geschichtlein um. Von dem 1861 geborenen und 1950 erstorbenen Dr.-Ing. eh. Karl Mannesmann habe ich es mir vor Jahren bestätigen lassen. Als der erste Dampfhammer laufen sollte, hatten sich viele Leute neugierig gespannt und erwartungsvoll vor dem Mannesmannschen Werke zu Bliedinghausen angesammelt, um Zeuge des bedeutsamen Ereignisses zu sein. Wie nun die ersten lauten Hammerschläge erdröhnten, begei­sterte sich die Volksmenge und schrie: „Horra, de Masching gi'eht!" Plötzlich aber ward es still. Da rief einer aus der Menge: „Horra, se gi'eht nit!" Nachdem jedoch kurz darauf die Donnerschläge wieder und ununterbrochen erschallten, brauste es aus der angesammelten Masse: „Horra, se gi'eht doch!" Von dieser Stunde an entstand das geflügelte Wort: ,,Do hüöt sech doch derr Mannesmann bie op!" als Ausdruck des Erstaunens für schier unglaubliche, an Wunder grenzende Leistungen. „Verdammt on Donnerkiel", sagte das Volk, „derr Uöhm Re'inhatt kann et all!" Es war überzeugt, dass ihm von seinen Plänen nichts misslingen und er das andern Unmögliche meistern könne.


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Geschichte und Blütezeit der "Mannesmänner" (III)

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Aus: „Bergische Wegbahner. Persönlichkeiten und Geschlechter aus Remscheid, Lennep und Lüttringhausen“.
Herausgegeben 1951 vom Vorstand des Bergischen Geschichtsvereins e.V. Abteilung Remscheid.

von Gustav Hermann Halbach

Teil 3
Unweit des Reinhard Mannesmannschen Wohnsitzes zu Remscheid-Menninghausen stand mein Geburtshaus. Darum habe ich die gesamte volksverbundene Familie Mannesmann noch lebhaft in meiner Erinnerung: das alte ehrwürdige bergisch-biedere Ehepaar Reinhard mit seinen prächtigen forschen Söhnen und schlichten, einfachen Töchtern. Es war eigentümlich, wie mich als Kind schon der Brüder Wesen beeindruckte, wenn sie des Wegs dahergeschritten kamen. Das war Beweglich- und Vielseitigkeit, Lebensbejahung, Selbstsicherheit, Wagemut und entschlossene Tatkraft. Ihr Blick kündete rastlosen Geisteshöhenflug, Stürmen und Drängen und Gipfelmenschentum. Auch gedenke ich noch des Leichenzuges von Vater Reinhard, der am 27. April 1894 verstarb und unter gewaltiger Beteiligung aus allen Bevölkerungsschichten höchst ehrenvoll auf dem alten hochgelegenen Stadtfriedhof beerdigt wurde.

Der alte Reinhard Mannesmann hatte einige vertraute Freunde, die er geschäftlich jährlich besuchte, so Werner von Siemens, Heckmann zu Berlin, Henschel zu Kassel, Hermann Gruson zu Magdeburg-Buckau u. a. Sonst leitete er sein Werk, und die Söhne reisten. Beliefert wurden die Eisenbahnen, die staatlichen Werkstätten und die deutsche Flotte. Der Marineminister von Stosch verfügte einmal, dass in Anlaufhäfen deutscher Schiffe, die dort ihre Bestände ersetzten, die ansässigen Geschäfte anzuweisen seien, Segeltuch von Delius und Feilen von A. Mannesmann wegen ihrer vorzüglichen Bewährung auf Lager zu halten.

Allen seinen Söhnen gab der alte Reinhard Mannesmann gediegene fachliche und Hochschulbildung. Daheim im Bliedinghauser Werk mussten sie die Feilenherstellung von Grund auf bis zum Feilenhauen erlernen. Max konnte am besten Feilen hauen und Feilenhaubeitel schleifen. Aus dieser Kenntnis heraus ersann und erbaute er 1880 erfolgreich seine erste Feilenhaumaschine für schwere Sorten. Reinhard d. J. legte 1873 auf dem Gymnasium zu Düsseldorf die Reifeprüfung ab. 1874 studierte er Maschinenbau und Chemie auf dem Polytechnikum zu Hannover, sodann auf der Gewerbeakademie und Bergakademie und Universität Berlin Maschinen- und Hüttenwesen und Bergfach. 1877 machte er als 21 jähriger die berg- und hüttenmännische Prüfung auf der Bergakademie über die Aufgabe: „Verhalten des freien Kohlenstoffs zu freiem Eisen bei steigenden Temperaturen". Diese Arbeit wurde in der Zeitschrift für Gewerbefleiß abgedruckt. Reinhard Mannesmanns Untersuchungen entschieden die Frage, ob die Wanderung des Kohlenstoffs im Eisen durch Gaskohlung oder die Molekularwanderung erfolge, zugunsten der Molekularwanderung. Seitdem ist die Frage nie wieder wissenschaftlich bestritten worden. In dieser Arbeit wurde zum ersten Mal nachgewiesen, dass man jeden gewünschten Kohlenstoffgehalt auf jede gewünschte Tiefe ins Eisen hineinführen kann. Durch diese Erkenntnis wurde die Grundlage zu der Herstellung der außen glasharten und innen weichen Panzerplatten ermöglicht. Der umfangreiche Beweisstoff verblieb in der Ausstellung der Bergakademie Berlin, und diese Prüfungsarbeit wurde bis zum Tode des Geheimrats Wedding in dessen Vorlesungen als Musterarbeit regelmäßig erwähnt. Wie sein nicht minder begabter Bruder Max reichte Reinhard schon als Student sein erstes Patent ein. Die Fortpflanzung des Drucks in glühendem Eisen war für Reinhard Mannesmann d. J. und seinen jüngeren Bruder Max der Gegenstand langjähriger wissenschaftlicher Forschungen und Untersuchungen.


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Geschichte und Blütezeit der "Mannesmänner" (IV)

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Aus: „Bergische Wegbahner. Persönlichkeiten und Geschlechter aus Remscheid, Lennep und Lüttringhausen“.
Herausgegeben 1951 vom Vorstand des Bergischen Geschichtsvereins e.V. Abteilung Remscheid.

von Gustav Hermann Halbach

Teil 4
Am 1. Mai 1888 war das erste von den Mannesmann in Remscheid-Bliedinghausen errichtete deutsche Mannesmannröhrenwerk betriebsfertig. Reinhard Mannesmann d. Aelt. schied aus dem Unternehmen A. Mannesmann aus, um mit seinen Söhnen die Erfindung auszunutzen und ein Walzwerk anzulegen. Er erhielt für seinen Geschäftsanteil den nördlichen Teil des Bliedinghauser Werkgrundstücks. Zur selben Zeit aber und zum Teil schon vorher hatte man mit den Vorbereitungen für die Auswertung der Patente für Oesterreich-Ungarn, die an Alfred Mannesmann abgetreten waren, sowie für Süddeutschland, Luxemburg und Belgien begonnen. Andere Werke folgten. Für die Gründung der Mannesmannröhren-Walzwerks-Aktiengesellschaften zu Komotau in Böhmen, wo Alfred Mannesmann von 1887—1893 tätig war, und zu Bous an der Saar knüpften Geschäftsfreunde von Reinhard Mannesmann d. Aelt. die ersten Verbindungen. Der 16. Juli 1890 brachte die zusammenfassende Gründung der Deutsch-Österreichischen Mannesmannröhrenwerke A.-G., heute Mannesmannröhrenwerke A.-G., Düsseldorf, mit einem Stammvermögen von 35 Millionen Mark. Hiervon erhielten die Gebrüder Mannesmann die Hälfte = 17,5 Millionen Mark, allein 14 Millionen Mark für ihre Patente.

Mit der Entdeckung des Grundsätzlichen musste eine Reihe von Maschinen, u. a. ein besonderes Schwungrad ersonnen werden. Reinhard baute es. Bei vierfach gesteigerter Geschwindigkeit gab es die sechzehnfache Kraft her. Max stellte, da die alten Maschinenkupplungen den ungeheuren Druck nicht aushielten, sinnreiche Kupplungen her. Eine gehörige Antriebskraft war für die Walzen nötig. Dazu hätte es einer mehrhundertpferdigen Dampfmaschine bedurft, doch mit deren Herstellung und Lieferung dauerte es zu lange. Kurz entschlossen kauften darum die Mannesmann von der Eisenbahndirektion Elberfeld eine der stärksten Lokomotiven, um sie zum Antriebe des Walzenganges zu benutzen. Sie erwies sich indes als zu schwach. Man musste noch ein Schwungrad dazu beschaffen, das vorab von der Lokomotive zu genügend schnellem Kreisen und erforderlicher Drehungszahl gebracht wurde, so dass dann seine aufgespeicherte Kraft zusammen mit der An­triebskraft der Lokomotive ausreichte, den Walzenvorgang zu beendigen.


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Geschichte und Blütezeit der "Mannesmänner" (V)

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Aus: „Bergische Wegbahner. Persönlichkeiten und Geschlechter aus Remscheid, Lennep und Lüttringhausen“.
Herausgegeben 1951 vom Vorstand des Bergischen Geschichtsvereins e.V. Abteilung Remscheid.

von Gustav Hermann Halbach

Teil 5
Schon vor dem nahtlosen Rohr hatten die Mannesmanns ihre ersten Erfindungen gemacht. Wie der Vater schon verbesserten Gussstahl herstellte, so erfanden die Söhne Max und Reinhard zusammen den sogenannten Weichkernstahl. Ihr erstes Erfinderschutzrecht erwarben die Brüder Reinhard und Max in einem deutschen Reichspatent vom 3. Juli 1878 auf einen Schallverstärker für Fernsprecher. Auch gestalteten sie eine Seemine, die sie dem preußischen Staate anboten. An der Ausarbeitung des Röhrenverfahrens beteiligten sich vorwiegend die Brüder Alfred und Karl. Ein neuer Höhepunkt in ihrem Schaffen war die Erfindung des hängenden Gasglühlichts in einer gemeinsam 1900 in Remscheid eingerichteten Versuchsstätte. 1901 erzielten Max, Karl und Otto Mannesmann mit ihrem Licht eine Gasersparnis von 60 v. H. Weiter beteiligte sich dann noch Reinhard an der Lichtvervollkommnung.

Unablässig sannen und planten die Mannesmann auf den mannigfachsten Gebieten. (...) Eine Gebrauchsmustereintragung vom 8. Mai 1908 bezieht sich überraschenderweise auf ein Wein-Thermometer, um die für die verschiedenen Weinsorten geeigneten Trinkwärmegrade zu erzielen, wenn sie den höchsten Wohlgeschmack haben sollen. Bordeaux- und Burgunderweine müssen bekanntlich erheblich wärmer sein als die Rhein-, Mosel- und Saarweine. Am kältesten müssen Schaumweine getrunken werden.

Reinhard d. J. erwies sich nicht nur als weitblickender Werkwalt und tiefsinniger Erfinder im deutschen Großgewerbe, sondern auch als Entdecker und Kaufmann durch und durch, dessen Name und ebenfalls der seiner Brüder mit der auswärtigen Politik des einstigen deutschen Kaiserreichs eng verknüpft worden ist. Von 1906 an bis zum Ausbruche des ersten Weltkriegs 1914 widmete Reinhard einen großen Teil seiner Zeit der Erschließung des bis dahin fast unbekannten Marokko. Er hat damals eine ganze Reihe von Kundfahrten in das Innere und in vielfach noch nie von Europäern betretene Gebiete von Marokko unternommen und damit eine ungeheure mannhafte, wagemutige und kühne europäische Wegbahnerarbeit und Gipfelleistung vollbracht. Er wollte die von ihm entdeckten unendlichen Erz- und Bodenschätze des Landes der deutschen Eisenwirtschaft nutzbar machen. Es gelang ihm, von zwei Sultanen über zweitausend Bergwerksberechtsamen zu erhalten. Wie wichtig diese waren, bezeugt ein von den damaligen Großmächten einberufenes überstaatliches Schiedsgericht, um möglichst die deutschen Bergfreiheiten und Begünstigungen zu beschneiden und den überragenden Anteil des Bergbaus nicht in deutschen Händen zu belassen. Die größten Rechtslehrer der europäischen Völker haben sich damals einstimmig für die Rechtsgültigkeit dieser an Mannesmann erteilten Berechtsamen ausgesprochen, so außer denen von Deutschland England, Frankreich, Österreich, Italien und Spanien. Unter dem Namen Marokko-Mannesmann-Kompanie schuf Reinhard Mannesmann 1909 mit seinen Brüdern ein ausgedehntes Unternehmen, in dem Karl Mannesmann Vorsitzer des Aufsichtsrats wurde. Große Werke und 14 Handelshäuser errichtete man. An Ländereien und Ackerland erwarb die Gesellschaft ein Gebiet von etwa 90.000 Hektar. 2.000 Erzberechtigungen besaß sie. Vor allem förderte man die Landwirtschaft.


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Sana-Klinikum bei Patientenbefragung das Schlusslicht

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„Schwache Noten für Kliniken“, titelt heute der RGA auf im Hauptteil (Seite 3), während die Bergische Morgenpost das Thema groß auf der überregionalen Wirtschaftsseite behandelt („Die besten Krankenhäuser im Rheinland“). Die Botschaft: Das Schlusslicht unter den 147 Krankenhäusern, deren Patienten zwischen November 2011 und April 2013 einen Fragebogen der AOK und der Barmer GEK mit 15 Fragen ausgefüllt hatten, ist das Sana-Klinikum Remscheid (befragt wurden dort 747 Patienten). Im Lokalteil geht der RGA auf diese Hiobsbotschaft mit keinem Wort ein, die Bergische Morgenpost dagegen halbseitig („Krankenhaus-Check: Gute Noten für Fabricius, Sana an letzter Stelle in NRW“) und einem Kommentar („Sana muss sein Image verbessern“).

Ist das Image eines Krankenhauses schlecht, wäre es ungewöhnlich, wenn eine Befragung von Patienten einem Lobgesang gleichkäme. Doch der gute oder schlechte Ruf eines Krankenhauses hängt nicht davon ab, was Krankenhausleitung und –personal tun, um das Image zu verbessern. Sondern entscheidend sind die ärztlichen und die Pflegeleistungen. Je mehr Patienten sich in dem Hause kompetent und gut behandelt fühlen, desto mehr wird sich das herumsprechen – und zu einem besseren Image führen. Ein gutes Image, das nur auf Anmutung bzw. werbenden Verlautbarungen des Krankenhausbetreibers basieren würde, wäre auf Dauer nicht haltbar. Was zählt, sind die Leistungen des Hauses bzw. die Erfahrungen, die der einzelne Patient dort gemacht hat.

Und wie reagiert man im Sana-Klikinum Remscheid auf das schlechte Abschneiden bei der Patientenbefragung? Geschäftsführer Oliver Bredel gab eine schriftliche Erklärung ab: Wir haben die Studie zur Kenntnis genommen und sind über das Abschneiden unseres Klinikums sehr überrascht. Unsere eigenen, regelmäßigen Patientenbefragungen ergeben ein deutlich differenzierteres Bild. Selbstverständlich werden wir die Fragen und Antworten aus der Studie einer genauen Analyse unterziehen. Ziel muss es sein, die Abweichungen zwischen den externen Ergebnissen und den eigenen Untersuchungen transparent zu machen. Es gehört zu unserem Grundverständnis Kritik anzunehmen und wir werden in diesem konkreten Fall prüfen, wo wir uns verbessern sollten. Auch wenn uns ein kritisches Zeugnis ausgestellt wird, halten wir diese Befragungen und die Veröffentlichung der Ergebnisse für wichtig und im Sinne der Patienten.“ Das lässt auf eine interne „Nachbearbeitung“ der schlechten Noten hoffen.

Rund eine Million Versicherte waren von AOK und BARMER GEK in den vergangenen zwölf Monaten zu ihren Erfahrungen während des Krankenhausaufenthalts befragt worden, mehr als 450.000 hatten geantwortet. Dazu teilt die AOK im Internet mit, insgesamt sei die Zufriedenheit der Patienten hoch ausgefallen: „82 Prozent der Befragten würden ihr Krankenhaus weiterempfehlen. 83 Prozent äußern sich zufrieden mit der ärztlichen Versorgung, 82 Prozent mit der pflegerischen Betreuung. Etwas geringer ist die Zufriedenheit mit Organisation und Service (79 Prozent). Wichtigste Einflussgröße für Patientenzufriedenheit ist die medizinische Qualität. Weniger bedeutend sind Aspekte wie die Essensversorgung und die Aufnahmesituation.“ Aber: „Zwischen den einzelnen Krankenhäusern sind die Unterschiede teilweise deutlich: So erreichen zwar etwa zwei Drittel der Kliniken eine Weiterempfehlungsrate von über 80 Prozent, etwa ein Drittel liegt jedoch unter dieser Rate. Rund 2,5 Prozent der Häuser fallen sogar unter 70 Prozent.“ Und dazu gehört das Sana-Klinikum Remscheid.

Die Patientenzufriedenheit in den vier nachgefragten Sparten:

Ärztliche Versorgung: 73 Prozent
Pflegerische Betreuung:69 Prozent
Organisation & Service:65 Prozent
Weiterempfehlung:63 Prozent

Die Sana Kliniken AG mit Sitz in München wurde 1976 gegründet. Sie betreibt derzeit insgesamt 48 Krankenhäuser und gibt die Zahl der Mitarbeiter im Internet mit 26.083 und die der jährlichen Patienten mit 1,59 Millionen an. Der Jahresumsatz beträgt 1,63 Milliarden Euro. Zitat: „Die Zufriedenheit der Patienten als Kunden eines Krankenhauses ist eine vorrangige Zielsetzung für das Krankenhaus-Management von Sana. Wir entwickeln Leistungen in Medizin und Pflege, Organisation und Management entsprechend unseren Unternehmensgrundsätzen einer optimalen Patientenversorgung.“

Übrigens: Die Aktien der Sana AG befinden sich im Besitz von 31 privaten Krankenversicherungen.

Neu aufgelegte Broschüre nennt Ansprechpartner

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Pressemitteilung der IHK

Was macht eigentlich die IHK und wer ist dort für was zuständig?“ Diese und andere Fragen beantwortet die Broschüre „IHK – Die erste Adresse“. Die Publikation der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wuppertal-Solingen-Remscheid ist jetzt in aktualisierter und überarbeiteter Form neu erschienen. Übersichtlich und kompakt werden zunächst die sechs IHK-Geschäftsfelder Standortpolitik, Existenzgründung und Unternehmensförderung, Aus- und Weiterbildung, Innovation und Umwelt, International sowie Recht und Steuern vorgestellt. Im Mittelpunkt der Darstellung steht dabei immer der konkrete Nutzen für die Unternehmen. Zu jedem Geschäftsfeld werden die zuständigen Ansprechpartner mit ihren Kontaktdaten aufgeführt. Ergänzt werden die jeweiligen Informationen durch ausgewählte statistische Daten. Der Leser erfährt so unter anderem, dass die IHK jährlich mehr als 1.000 Beratungen für Existenzgründer durchführt oder fast 7.000 Ausbildungsverhältnisse in über 1.800 Ausbildungsbetrieben betreut. Der zweite Teil der Broschüre enthält eine Stichwortliste, in der mehr als 200 IHK-Aufgabenbereiche von A wie „Abfallberatung“ bis Z wie „Zwischenprüfung“ zu finden sind. Um den Kontakt so einfach wie möglich zu machen, ist hinter jedem Stichwort die Durchwahl des zuständigen Mitarbeiters angegeben. Eine Darstellung der IHK-Organisationsstruktur rundet die Publikation ab. Interessenten können die Broschüre bei der IHK kostenlos unter Telefon: 0202 2490-111 (Julia Wiersch) oder per E-Mail: j.wiersch@wuppertal.ihk.de bestellen. Sie kann auch als PDF-Datei unter www.wuppertal.ihk24.de heruntergeladen werden.

17 Sparkassen-Azubis wollten Lebensretter werden

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Die neuen Ersthelfer der Stadtsparkasse.Pressemitteilung der Stadtsparkasse Remscheid

Erstmalig hat die Stadtsparkasse Remscheid ihren Auszubildenden des zweiten und dritten Lehrjahres angeboten, einen Ersthelferkurs zu absolvieren. 17 von insgesamt 19 angehenden Bankkaufleuten nahmen an dem zweitägigen Intensivkurs teil. Unter der Leitung der DLRG Radevormwald lernten sie, wie man sich in Notsituationen zu verhalten hat und wie man im Ernstfall Leben rettet. Pro Abteilung und Geschäftsstelle des Remscheider Kreditinstitutes sind jeweils zwei Mitarbeiter zum Ersthelfer ausgebildet. „In einem medizinischen Notfall wird die Hilfe eines jeden gebraucht. Daher ist es wichtig, dass auch unsere Auszubildenden wissen, wie man helfen kann“, begründet Elisabeth Behrendt, Leiterin der Personalentwicklung bei der Stadtsparkasse, den Ersthelferkurs. Zu diesem Zweck übten die Sparkassen-Azubis an einer Erste-Hilfe-Puppe die stabile Seitenlage, eine Herz-Lungen-Wiederbelebung und den richtigen Einsatz eines Defibrillators. Diese Geräte, die den plötzlichen Herztod verhindern können, hat das Kreditinstitut bereits in vielen seiner Geschäftsstellen installiert. Auch das Absetzen eines Notrufes probten die jungen Leute. Denn die Weitergabe der richtigen Informationen an den Rettungsdienst spart Zeit und kann Leben retten. Der Spaß blieb bei diesem ernsten Thema nicht auf der Strecke. Zum Beispiel, als es darum ging, fiktive Kopf-, Arm- und Beinverletzungen zu verbinden. Am Ende der zwei Tage gab es für jeden Auszubildenden eine Bescheinigung über die erfolgreiche Teilnahme an dem Lehrgang. Neben der DLRG Radevormwald bietet in Remscheid unter anderem das Deutsche Rote Kreuz Ersthelferkurse an. Nähere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.drk-remscheid.de.

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